1920 steht der 22-jährige Brecht am Vorabend des Erfolges. Einzelne Verlagskontakte hat er geknüpft, doch noch ist kein größeres Werk erschienen. Für die künftige Karriere erprobt er Formen, Sujets und Posen. Ereignisreicher Ort dieser Anstrengungen sind fünf Notizbücher, die Band 2 der Ausgabe präsentiert.
Jedes hat einen eigenen Charakter: Das erste zeigt Brechts Arbeit an den Psalmen – mutwillige Prosagedichte, die das Kräftemessen von sexueller Lust mit christlichen Werten...
1920 steht der 22-jährige Brecht am Vorabend des Erfolges. Einzelne Verlagskontakte hat er geknüpft, doch noch ist kein größeres Werk erschienen. Für die künftige Karriere erprobt er Formen, Sujets und Posen. Ereignisreicher Ort dieser Anstrengungen sind fünf Notizbücher, die Band 2 der Ausgabe präsentiert.
Jedes hat einen eigenen Charakter: Das erste zeigt Brechts Arbeit an den Psalmen – mutwillige Prosagedichte, die das Kräftemessen von sexueller Lust mit christlichen Werten inszenieren. Sie verschmelzen mit Ideen für den Kinofilm und den Skizzen für das Stück Klamauk/Galgei, das 1926 als Mann ist Mann Theatergeschichte schreiben wird. Die Arbeit an dem Künstlerroman Aus dem Buch Gasgarott wiederum dokumentiert die faszinierende schriftstellerische Selbstdisziplinierung für die große Form und den Gelderwerb. Andernorts meldet sich Brechts antinationales Pathos zu Wort, etwa in dem Gedicht Deutschland du Blondes Bleiches. Dazwischen finden sich so bemerkenswerte Notate wie die Gardinenpredigt einer Geliebten oder das Negerlied, die Operette Die Fleischbarke oder ungedruckte Konzepte für Trommeln in der Nacht.
Die auf 14 Bände angelegte Notizbuchausgabe publiziert erstmals authentisch sämtliche Notiz- und Adressbücher Bertolt Brechts und rekonstruiert im Stellenkommentar seinen Schreibprozess. Die elektronische Edition präsentiert für das Verständnis wichtige Zusatzdokumente im Web.
Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren und starb am 14. August 1956 in Berlin. Von 1917 bis 1918 studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München Naturwissenschaften, Medizin und Literatur. Sein Studium musste er allerdings bereits im Jahr 1918 unterbrechen, da er in einem Augsburger Lazarett als Sanitätssoldat eingesetzt wurde. Bereits während seines Studiums begann Brecht Theaterstücke zu schreiben. Ab 1922 arbeitete er als Dramaturg an den Münchener Kammerspielen. Von 1924 bis 1926 war er Regisseur an Max Reinhardts Deutschem Theater in Berlin. 1933 verließ Brecht mit seiner Familie und Freunden Berlin und flüchtete über Prag, Wien und Zürich nach Dänemark, später nach Schweden, Finnland und in die USA. Neben Dramen schrieb Brecht auch...
Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren und starb am 14. August 1956 in Berlin. Von 1917 bis 1918 studierte er an der ...
Peter Villwock, geboren 1962, Mitarbeiter an der historisch-kritischen Gesamtausgabe Gottfried Kellers, arbeitet seit 2004 im Bertolt-Brecht-Archiv.
Peter Villwock, geboren 1962, Mitarbeiter an der historisch-kritischen Gesamtausgabe Gottfried Kellers, arbeitet seit 2004 im...