»MANIAC« von Benjamín Labatut (Sonderseite)

Sonderseite – Labatut "MANIAC"

Wer schuf die technischen Grundlagen für ChatGPT, KI-Bots und andere AI-Software? Wie groß ist die Gefahr, die von künstlicher Intelligenz ausgeht? Welche Rolle werden Maschinen und Supercomputer der Menschheit künftig noch zugestehen – werden wir überhaupt noch eine Rolle spielen?


In seinem neuen packenden Roman konfrontiert uns der international gefeierte Bestsellerautor Benjamín Labatut mit den großen Fragen unserer Zeit: MANIAC erzählt von den dunklen Sphären des vergangenen Jahrhunderts, seinen brillantesten Denkern und ihren Erfindungen, an denen sich unsere Zukunft entscheidet.

»Brillant, im besten Sinne eigen, MANIAC lässt einen atemlos zurück.«

Sasha Marianna Salzmann
MANIAC
Broschur 14,00 €
eBook 21,99 €
Nach seinem viel beachteten und hoch gelobten Buch Das blinde Licht erzählt Benjamín Labatut in seinem neuen Roman von den Ursprüngen und der Zukunft von künstlicher Intelligenz.

Auf meisterhafte Art verknüpft MANIAC das Schicksal John von Neumanns – dem Pionier der künstlichen Intelligenz und des Personal Computers, dem Erfinder der Spieltheorie und dem Geburtshelfer der Atombombe – mit dem Schicksal von Paul Ehrenfest, der als gepeinigter Physiker im Deutschland der Dreißigerjahre zunehmend panisch den Einzug des tyrannischen Irrationalen vorhersieht. Die Vision von einer autonomen Maschine, einer Intelligenz, die sich gänzlich der menschlichen Kontrolle entzieht, kulminiert im Duell des weltbesten koreanischen Go-Spielers Lee Sedol und der künstlichen Intelligenz AlphaGo. Wer wird gewinnen: Mensch oder Maschine?

»Labatuts Stimme ist aus der Zukunft gekommen, um uns von dem Fluch unserer Gegenwart zu befreien.«

Wolfram Eilenberger

BENJAMÍN LABATUT IM GESPRÄCH

Warum John von Neumann? Was hat uns seine Geschichte heute zu sagen?

Historisch kommt John von Neumann dem am nächsten, was wir eine übermenschliche Intelligenz nennen können. Absolut einzigartig. »Nur er war ganz und gar wach« – so hat es einer seiner engsten Freunde formuliert. Wenn wir auf sein Leben schauen, seine Arbeit, seine Genialität, seine Makel und all das, was er in Wissenschaft und Technik bewirkt hat, richten wir den Blick zugleich auf eine Welt, in der wir in den nächsten Jahrzehnten womöglich
leben werden. Denn ob es uns gefällt oder nicht, die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass wir es bald mit Intelligenzen zu tun bekommen, die mit unserer eigenen Intelligenz nicht nur konkurrieren, sondern sie übertreffen.
 

In MANIAC geht es um die Geschichte des John von Neumann, aber auch um den österreichischen Physiker Paul Ehrenfest und den koreanischen Go-Spieler Lee Sedol. Was haben diese Männer gemein, und warum haben Sie die Form eines Triptychons gewählt?

Paul Ehrenfest war ein leidenschaftlicher Mensch und besessen von der Idee, die Physik bis auf den tiefsten Grund zu verstehen; aber als er selbst nicht mehr nachvollziehen konnte, was sie bedeutete oder was während des aufkommenden Nationalsozialismus mit der Welt um ihn herum geschah, trieb es ihn in die Verzweiflung. Lee Sedol war nicht nur ein legendärer Go-Spieler, sondern ein wahrer Künstler, er widmete sein Leben einem Spiel, das für ihn die Schönheit schlechthin verkörperte. Beide wurden durch eine neuartige Kraft zerstört, Paul beschreibt sie im Buch als eine zutiefst unmenschliche Form von Intelligenz, der die innersten Bedürfnisse des Menschen gleichgültig sind. Eine Art gestörte Vernunft, so logisch gesteuert wie irrational, die noch schlummern mag, sich kaum regt, aber unbestreitbar immer stärker wird.

Als Sie MANIAC schrieben, wussten wir noch gar nichts von ChatGPT und Midjourney – wie haben Sie kommen sehen, dass dieses Thema die Diskussion rund um den Globus bestimmen würde?

Die einzige Möglichkeit, Kommendes vorherzusehen oder Verlorenes zurückzugewinnen, besteht darin, sich selbst Kräften zu überlassen, die man nicht beherrschen und auch nicht verstehen kann. Mein Ansatz beim Schreiben ist ein recht archaischer, ich glaube nämlich nicht, dass die Intelligenz der Literatur dem Rationalen entspringt. Wir begeben uns auf das Terrain der Obsession und des Deliriums. Ich möchte nicht verraten, wie ich dabei vorgehe, nur so viel: Aus unserer Zeit ist es nicht. Und so sollte es auch sein, denn Literatur ist eine dunkle Kunst. Sie ist keine Wissenschaft, kennt keine Methode. Sie ist ein alchemistisches Chaos.
 

John von Neumanns Geschichte wird erzählt von ehemaligen Mitschülern, von Kollegen, Angehörigen und Freunden – warum diese Vielstimmigkeit? Warum haben Sie nicht ihn selbst sprechen lassen, sondern andere?

Was ein Rätsel ist, sollte auch ein Rätsel bleiben. In ihrer Ganzheit sehen wir die Dinge nur mit ihren Schatten. Ein so vielschichtiger und widersprüchlicher Charakter wie von Neumann kann von einer einzigen Erzählstimme nicht erfasst werden, und genauso wenig können wir darauf vertrauen, ihn in seiner eigenen Stimme zu verstehen.
 

Mensch gegen Maschine – wer wird am Ende gewinnen? Oder ist das die falsche Frage?

Das können wir nicht wissen. Während ich noch an MANIAC schrieb, dachte ich, dass es mit der Künstlichen Intelligenz niemals zu solch irren Szenarien käme, wie wir sie aus der Science-Fiction kennen. Aber so schnell, wie sich die Dinge entwickeln, können selbst Fachleute nur staunen. Irgendwelche Prognosen scheinen mir zum gegenwärtigen Zeitpunkt sinnlos zu sein. Aber das ist ja nichts Neues. Die Menschheit hat es schon länger in der Hand, sich selbst auszulöschen. Als Individuen und als Spezies vollführen wir einen Tanz auf der Rasierklinge, denn was uns zum Leben hinzieht, zur Wahrheit, zur Schönheit, ist auf so vielfältige Weise verbunden mit unserem Todestrieb und unseren Schatten, dass wir niemals imstande sein werden, es ganz voneinander zu trennen.

Benjamín Labatut, geboren 1980 in Rotterdam, wuchs in Den Haag, Buenos Aires und Lima auf. Er veröffentlichte zwei preisgekrönte Romane und Kurzgeschichten in Letras Libres. Das blinde Licht erschien in über 30 Ländern, stand auf der Shortlist des International Booker Prize, des National Book Award, auf der Summer Reading List von Barack Obama und war eines der 10 Best Books of 2021 laut New York Times Book Reviews. MANIAC ist Labatuts neuer Roman. Der Autor lebt mit seiner Familie in Santiago de Chile.

Benjamín Labatut, geboren 1980 in Rotterdam, wuchs in Den Haag, Buenos Aires und Lima auf. Er veröffentlichte zwei preisgekrönte...

»Sie beharren darauf, dass es etwas gibt, was eine Maschine nicht kann. Wenn Sie mir konkret sagen, was genau eine Maschine nicht kann, kann ich immer noch eine bauen, die genau das leistet.«

aus MANIAC von Benjamín Labatut

HISTORISCHE HINTERGRÜNDE: FIGUREN DES ROMANS

Paul Ehrenfest

wurde 1880 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Wien geboren und war ein österreichischer Physiker. Nach jahrelangem Leiden an Depression erschoss er sich am 25. September 1933.

John von Neumann

wurde 1903 in Budapest als János Lajos Neumann geboren, leistete als Mathematiker bedeutende Beiträge unter anderem zur Spieltheorie, zur Entwicklung der Atombombe und zur Informatik.

Lee Sedol

wurde geboren 1983 in der südkoreanischen Provinz Jeollanam-do, ist ein professioneller Go-Spieler, der auf dem Höhepunkt seiner Karriere als bester Spieler der Welt galt.

IM GESPRÄCH MIT DEM KI-CHATBOT JOHN VON NEUMANN

Screeshots eines KI-Chat mit dem Chatbot John von Neumann, Teil 1

Screeshots eines KI-Chat mit dem Chatbot John von Neumann, Teil 2

John von Neumann, um 1940. Copyright: Los Alamos National LaboratoryJohn von Neumann, um 1940
© Los Alamos National Laboratory

Fat Man« auf einem Gefährt. Copyright:Still Picture Records LICON/National Archives at College ParkDie Atombombe »Fat Man« auf einem Gefährt
© Still Picture Records LICON/National Archives at College Park

Julian Bigelow, Herman Goldstine, J. Robert Oppenheimer und John von Neumann vor dem MANIAC. Copyright: Alan Richards / IASJulian Bigelow, Herman Goldstine, J. Robert Oppenheimer und John von Neumann vor dem MANIAC
© Alan Richards / IAS


Der internationale Bestseller von Benjamín Labatut

Das blinde Licht
Fester Einband mit Schutzumschlag 22,00 €
eBook 11,99 €
National Book Award 2021 (Longlist)
The International Booker Prize 2021 (Shortlist)

The New York Times Best Books 2021


Sie sind Pioniere und Verdammte. Eroberer von Raum und Zeit. Träumer des Absoluten. Sie verändern den Lauf der Geschichte und verzweifeln an sich selbst: Werner Heisenberg, dessen Gleichungen – im Wahn auf der Insel Helgoland entstanden – zum Bau der Atombombe führen. Der Mathematiker Alexander Grothendieck, der es vorzieht, seine Formeln zu verbrennen, um die Menschheit vor ihrem zerstörerischen Potential zu schützen. Oder Fritz Haber, dessen physikalische Verfahren eine Hungerkrise vermeiden und zugleich das diabolischste Werkzeug der Nationalsozialisten hervorbringen werden ...

Benjamín Labatut erzählt vom schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn, von der zwiespältigen Kraft der Wissenschaft und dem verhängnisvollen Moment, an dem wir aufhören, die Welt zu verstehen.

ÜBER DAS BUCH

»Benjamín Labatut zeigt meisterlich die Grenze zwischen Wahnsinn und Wissenschaft ... und schafft es, dass Quantenmechanik und Biochemik begreiflich werden. Ich kann Das blinde Licht von Herzen empfehlen.«
Charlotte Van den Broeck , SWR2 lesenswert Magazin
»Eine historisch gesättigte Operation am offenen Herzen der Wissenschaft.«
Ralph Hammerthaler, Süddeutsche Zeitung
»Raffiniert, vielschichtig und zutiefst erschütternd – ein außergewöhnlicher Roman, der die Urväter der Quantenmechanik mit den Abgründen zweier Weltkriege in Verbindung bringt.«
John Banville, The Guardian
»Benjamín Labatut zeigt meisterlich die Grenze zwischen Wahnsinn und Wissenschaft ... und schafft es, dass Quantenmechanik und Biochemik begreiflich werden. Ich kann Das blinde Licht von Herzen empfehlen.«
Charlotte Van den Broeck , SWR2 lesenswert Magazin
»Eine historisch gesättigte Operation am offenen Herzen der Wissenschaft.«
Ralph Hammerthaler, Süddeutsche Zeitung
»Raffiniert, vielschichtig und zutiefst erschütternd – ein außergewöhnlicher Roman, der die Urväter der Quantenmechanik mit den Abgründen zweier Weltkriege in Verbindung bringt.«
John Banville, The Guardian
»Die alte Menschheitsfrage ›Was kann ich wissen?‹, Labatut stellt sie mit erzählerischer Bravour neu.«
Leander F. Badura, DIE ZEIT
»Der Autor nimmt sich nichts Geringeres vor, als die Grundlagen moderner Physik und Chemie, von der Relativiätstheorie bis zum Bau der Atombombe, nicht zu erklären, sondern zu erzählen. Das gelingt ihm so gut, dass man das Buch mit Bedauern aus der Hand legt, weil es spannender ist als jeder Tatort-Krimi.«
Hans Christoph Buch, Frankfurter Allgemeine Zeitung

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