Hermann Hesse lesen: 5 Buchtipps zum Einstieg

An keinem seiner Werke hat Hesse so lange geschrieben wie an diesem: Von 1931 bis 1942 arbeitete er am Manuskript von Das Glasperlenspiel und zwischenzeitlich zweifelte er selbst daran, den Text jemals fertigstellen zu können. Schließlich gelingt Hesse mit dem Glasperlenspiel ein utopischer Roman, in dem er das Leben seines Helden Josef Knecht in das Jahr 2200 transportiert. Zunächst nur in der Schweiz publiziert, fand es später großen Anklang – nicht zuletzt auch bei Thomas Mann: »Hesses Glasperlenspiel ist ein faszinierendes Alterswerk, versponnen, listig, groß und wunderlich ...«

Hermann Hesses Siddhartha ist eines der einflussreichsten Werke der europäischen Literatur im 20. Jahrhundert. Darin erzählt Hesse die Legende von der Selbstbefreiung eines jungen Menschen aus familiärer und gesellschaftlicher Fremdbestimmung zu einem selbständigen Leben und zeigt, daß Erkenntnis nicht durch Lehren zu vermitteln ist, sondern nur durch eigene Erfahrung erworben werden kann. Eine auf viele Weisen sinnliche Lektüre – auch, weil sie letztlich die Frage nach dem Sinn des Lebens stellt.

Hermann Hesse hat nicht nur Prosawerke verfasst, sondern auch unzählige Gedichte. Mit diesem Band lernen Sie den Dichter Hesse kennen: Er umfasst etwa ein Fünftel des gesamten lyrischen Œuvres von Hermann Hesse. Eines seiner bekanntesten lyrischen Werke ist Stufen, das als eines der beliebtesten Gedichte der Deutschen gilt. Das Besondere an dieser Auswahl: Hermann Hesse hat sie selbst in Rückschau auf sein Werk ein Jahr vor seinem Tod getroffen.

Neben der Arbeit an literarischen Texten hat Hesse auch einen bedeutenden Teil seiner Zeit für die Malerei und seine Korrespondenzen aufgewendet. Beides betrachtete er als gleichberechtigte Teile seines Werks. Folglich lässt sich aus seinen Briefen nicht nur vieles über die Person Hermann Hesse erfahren, sie sind zudem zeitlose Zeugnisse einer kritischen und produktiven Humanität und weisen über ihren speziellen Anlass hinaus. Unter dem Titel »Ich gehorche nicht und werde nicht gehorchen« ist eine Sammlung von Hesses fulminanten Jugendbriefen erschienen, die das Bild eines talentierten jungen Mannes zeichnet, der schon früh für sich befand, »entweder ein Dichter oder gar nichts« werden zu wollen. Dies ist der erste Band der auf zehn Bände angelegten Briefedition, die seit 2012 erscheint.

Falls Sie nicht direkt zu einem Werk von Hermann Hesse greifen möchten, ist dieser Band das richtige: In Inspiration Hermann Hesse kommen deutschsprachige Autor:innen zu Wort, die sich von Motiven oder Figuren aus Hesses Werk zu neuen Erzählungen, Essays und autobiographischen Skizzen haben anregen lassen. Die Ergebnisse sind so vielfältig, überraschend und aufregend wie die Impulse, die Leser:innen auch heute noch bei der Lektüre »ihres« Hermann Hesse erfahren. Im Band enthalten sind Texte von Dietmar Dath, Elke Heidenreich, Navid Kermani, Andreas Maier, Monique Schwitter, Antje Rávic Strubel und vielen anderen.