Brücke Berlin Literatur- und Übersetzerpreis

Nachricht
10.07.2014

Serhij Zhadan erhält gemeinsam mit seinen Übersetzern Sabine Stöhr und Juri Durkot den Brücke Berlin Literatur- und Übersetzerpreis. Die Auszeichnung würdigt den 2012 erschienenen Roman Die Erfindung des Jazz im Donbass. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert, die zwischen Autor und Übersetzern geteilt werden.
In der Begründung der Jury heißt es, Zhadan erwecke ein vergessenes »Territorium Europas aus dem Geist seiner Literatur zum Leben und setzt dabei die aktuellen politischen Konfliktlinien in neues Licht. Meisterlich die Leistung der Übersetzer Sabine Stöhr und Juri Durkot: für den dialogischen und oft rhythmischen Erzählton mit seiner Umgangssprache, seinem Sprachwitz und Humor haben sie ein deutsches Pendant gefunden, das nie seine Leichtigkeit verliert.«

Der Brücke Berlin Literatur- und Übersetzerpreis lenkt den Blick auf die gegenwärtige Literatur der Länder Mittel- und Osteuropas, deren Stimmen den Prozess der europäischen Einigung mitgestalten. Die Preisverleihung findet am 01. Oktober 2014 im Deutschen Theater in Berlin statt.


Juri Durkot, 1965 geboren, studierte Germanistik in Lemberg und Wien. Seit 2007 übersetzt er gemeinsam mit Sabine Stöhr das Romanwerk von Serhij Zhadan.

Juri Durkot, 1965 geboren, studierte Germanistik in Lemberg und Wien. Seit 2007 übersetzt er gemeinsam mit Sabine Stöhr das Romanwerk...

Sabine Stöhr, 1968 geboren, studierte Slawistik in Mainz und Simferopol. Seit 2004 übersetzt sie aus dem Ukrainischen, v.a. die Werke von Juri Andruchowytsch und, gemeinsam mit Juri Durkot, das Romanwerk von Serhij Zhadan. 2014 wurde sie mit dem Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung ausgezeichnet. Ebenfalls 2014 erhielt sie, gemeinsam mit Juri Durkot und dem Autor, den Brückepreis Berlin für Die Erfindung des Jazz im Donbass von Serhij Zhadan. 2018 wurde Sabine Stöhr und Juri Durkot der Preis der Leipziger Buchmesse verliehen für ihre Übersetzung des Romans Internat von Serhij Zhadan.

 

Sabine Stöhr, 1968 geboren, studierte Slawistik in Mainz und Simferopol. Seit 2004 übersetzt sie aus dem Ukrainischen, v.a. die Werke...

Serhij Zhadan, 1974 im Gebiet Luhansk/Ostukraine geboren, studierte Germanistik, promovierte über den ukrainischen Futurismus und gehört seit 1991 zu den prägenden Figuren der jungen Szene in Charkiw. Er debütierte als 17-Jähriger und publizierte zwölf Gedichtbände und sieben Prosawerke. Für Die Erfindung des Jazz im Donbass wurde er mit dem Jan-Michalski-Literaturpreis und mit dem Brücke-Berlin-Preis 2014 ausgezeichnet (zusammen mit Juri Durkot und Sabine Stöhr). Die BBC kürte das Werk zum »Buch des Jahrzehnts«. 2022 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Zhadan lebt in Charkiw, Ukraine.

Serhij Zhadan, 1974 im Gebiet Luhansk/Ostukraine geboren, studierte Germanistik, promovierte über den ukrainischen Futurismus und gehört...