Der Grazer Schriftsteller Clemens J. Setz erhält den mit 20.000 Euro dotierten Heinrich-von-Kleist-Preis. In der Begründung der Jury heißt es:
»Den Kleist-Preis erhält mit Clemens J. Setz ein literarischer Extremist im besten Sinne, ein Erzähler und Dramatiker, der seine Leser mit anarchischer Phantasie und maliziöser Fröhlichkeit stets aufs Neue verblüfft, sie an seinem verstörenden Kopf-Universum teilhaben lässt und dabei hinausreißt in den Schwindel der Freiheit. Sein neugieriger Blick auf die Welt verrückt die Maßstäbe der Normalität und verbindet wachste Zeitgenossenschaft mit den ganz alten Fragen, er gilt den Menschen wie den Maschinen und dem, was sie unterscheidet – im Urvertrauen auf die Macht des Bildes und im unausgesetzt ausgesetzten Grenzgang zwischen dem Visionären und dem Pathologischen.«
Die Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft vergibt den Preis nach eigener Aussage jährlich an »risikofreudige Autoren, die wie Kleist als Vordenker für die Zukunft gelten können und deren Werk von nachhaltiger literarischer Qualität zu sein verspricht.« Zu den Preisträgern der vergangenen Jahre gehören unter anderem Ilma Rakusa, Marcel Beyer und Sibylle Lewitscharoff.
Die Preisverleihung findet am 22. November im Deutschen Theater in Berlin statt. Von Clemens J. Setz erschienen im Suhrkamp Verlag zuletzt die Erzählungen Der Trost runder Dinge.