Esther Kinsky erhält den Kleist-Preis 2022

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04.04.2022
Beitrag zu Esther Kinsky erhält den Kleist-Preis 2022
Der mit 20.000 Euro dotierte Kleist-Preis des Jahres 2022 geht an die 1956 im Rheinland geborene Schriftstellerin und Übersetzerin Esther Kinsky.
Gemäß der Tradition des Kleist-Preises hat der Autor und Kritiker Paul Ingendaay – als von der Jury der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft gewählte Vertrauensperson – in alleiniger Verantwortung Esther Kinsky zur Preisträgerin bestimmt.

Seine Begründung lautet: »Esther Kinsky hat ein literarisches Werk von beeindruckender stilistischer Brillanz, thematischer Vielfalt und eigensinniger Originalität geschaffen. In den Büchern dieser Autorin, die als Übersetzerin begann und deren Poetik wesentlich vom Zusammentreffen slawischer Sprachen mit dem Englischen und Deutschen mitgeformt wurde, tritt der radikale Blick der Einzelgängerin wieder in sein Recht: Wandernd, beobachtend, sich vortastend aus anfänglichem Fremdsein, sehen Kinskys Erzählerinnen Menschengeschichten nur als Teil der sie umgebenden Naturgeschichte. Den Erdbewegungen und der Geologie, der Tier- und Pflanzenwelt gilt eine Aufmerksamkeit, die ungewöhnlich ist, sich aber keineswegs im populären Begriff des »Nature writing« erschöpft. Dabei gibt es für die Autorin, was den Schauplatz betrifft, kein unwürdiges Material; es zieht sie aus der Stadt heraus und an die Peripherie. Esther Kinsky mag die ungarische Provinz wählen (in dem Roman Banatsko, 2011), einen Randbezirk im Londoner Osten (Am Fluss, 2014) oder auch das Friaul, ihren vorläufig letzten Wohnort (in den Romanen Hain, 2018, und Rombo, 2022) – immer wird klar, dass die einzig beschreibenswerte Landschaft jene ist, in der die Autorin sich gerade befindet. Fern jeder Öko-Verträumtheit, ohne Klage oder Kritik, stellen Kinskys Romane und Gedichte den Menschen in ein Verhältnis zu den Ruinen, die er hervorgebracht hat, und zur Restnatur, die ihn noch immer umgibt. Kinskys magische Kunst der Benennung, die sie laut ihrem bemerkenswerten Übersetzungsbrevier Fremdsprechen (2013) im prüfenden Umgang mit anderen Sprachen entwickelt hat, ist in der deutschen Gegenwartsliteratur ohne Parallele. Man darf darin eine entschlossene Abwehr des Banalen sehen – und eine Wahrnehmungs- und Erinnerungsschule völlig eigener Prägung.«

Die Verleihung findet am 27. November im Deutschen Theater Berlin statt.

Esther Kinsky im Suhrkamp Verlag

Inverno

Neu
22,00 €

Notstand

25,00 €

Vorhut

18,00 €

Weiter Sehen

24,00 €

Rombo

13,00 €

Der Käptn und die Mimi Kätt

16,00 €

Mein Privatbesitz

18,00 €

Schiefern

24,00 €

Erinnerungen aus dem Warschauer Aufstand

26,00 €

Hain

12,00 €

Wolkenfern

14,00 €

Sandberg

14,00 €
Neu
22,00 €
25,00 €
18,00 €
24,00 €

Esther Kinsky wurde in Engelskirchen geboren und wuchs im Rheinland auf. Für ihr umfangreiches Werk, das Lyrik, Essays und Erzählprosa ebenso umfasst wie Übersetzungen aus dem Polnischen, Russischen und Englischen, wurde sie mit zahlreichen namhaften Preisen ausgezeichnet.
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