Fritz Breithaupts Das narrative Gehirn ist zum Wissenschaftsbuch des Jahres 2023 in der Kategorie »Medizin und Biologie« gewählt worden.
In der Begründung der Jury heißt es: »Narrationen begegnen uns überall: In Unterhaltungen, Träumen, Literatur und vielem mehr. Dabei ist das Erzählen nicht nur wohltuend, sondern verhilft auch zu sinnstiftenden Denk- und Lebensformen und dient zudem als Bewältigungsmethode für tragische Ereignisse. Fritz Breithaupt beschäftigt sich in seinem Buch mit den Auswirkungen von Narrativen auf das Gehirn und den damit verknüpften Mechanismen. Durch Hirnforschungen und interdisziplinäre Experimente kommt er zu wichtigen Erkenntnissen. In einem Experiment werden Proband:innen zum Weitererzählen von Geschichten aufgefordert und anschließend wird beobachtet, welche Teile der Erzählung in Erinnerung geblieben sind. Hierbei stellt sich heraus, dass vor allem Emotionen hängen bleiben, und zwar nicht in der Geschichte beschriebene, sondern durch diese hervorgerufene. Breithaupt vertritt dadurch die Ansicht, dass narratives Denken Empathie mit anderen Lebewesen ermöglicht. Außerdem mache narratives Denken glücklich und sollte allein deshalb gefördert werden.«
Der Publikumspreis des österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung wird jährlich in den vier Kategorien »Naturwissenschaft und Technik«, »Medizin und Biologie«, »Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften« und »Junior-Wissensbücher« vergeben. Eine Jury nominiert die fünf besten Bücher jeder Kategorie, danach kann online, in Buchhandlungen und Büchereien Österreichs über die Gewinnertitel abgestimmt werden. Das Projekt soll Leistungen der Forschung und den heutigen Stand der Errungenschaften zu kommunizieren – in jenen Themenbereichen, die die Öffentlichkeit interessieren.
Die Preisverleihung findet am 22. Mai 2023 in der Wiener Aula der Wissenschaften statt.