Der diesjährige Helen-und-Kurt-Wolff-Übersetzerpreis wird an Damion Searls für seine Übersetzung von Uwe Johnsons Jahrestage. Aus dem Leben von Gesine Cresspahl (Anniversaries: From a Year in the Life of Gesine Cresspahl) verliehen. Die Auszeichnung für herausragende Literaturübersetzungen vom Deutschen ins Englische ist mit 10.000 US-Dollar dotiert und wird vom US-Amerikanischen Goethe Institut vergeben. Die deutsche Bundesregierung finanziert den Preis.
In der Begründung der Jury, die den mehrbändigen Roman Jahrestage als »eine gewaltige Übersetzungsherausforderung« bezeichnete, heißt es unter anderem: »Searls’ Übersetzung dieses Monumentalwerks – das mit den Schriften von Joyce, Faulkner und Balzac verglichen wurde – ist die erste vollständige Ausgabe des Romans auf Englisch. Seine facettenreiche Übersetzung fängt den schwindelerregenden Wirbel der Ereignisse ein, vom Alltäglichen bis zum Weltbewegenden, mit akribischer, akustisch faszinierender Prosa und sorgt auf fast 1.700 Seiten für fesselnde Lektüre.«
Damion Searls übersetzte unter anderem Marcel Proust, Rainer Maria Rilke, Friedrich Nietzsche, Robert Walser, Ingeborg Bachmann, Alfred Döblin und Elfriede Jelinek. Als Autor verfasste er The Inkblots über Hermann Rorschach und den Rorschachtest.
Die Preisverleihung findet am 23. Mai 2019 in New York statt.