Kim, Menasse und Elspaß nominiert für den Österreichischen Buchpreis und den Debütpreis 2022

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05.09.2022
Beitrag zu Kim, Menasse und Elspaß nominiert für den Österreichischen Buchpreis und den Debütpreis 2022
Anna Kim und Robert Menasse sind mit ihren Romanen Geschichte eines Kindes und Die Erweiterung für den Österreichischen Buchpreis 2022 nominiert. Sirka Elspaß steht mit ihrem Gedichtband ich föhne mir meine wimpern auf der Shortlist in der Kategorie für das beste Debüt des Jahres.

Der Österreichische Buchpreis wird in diesem Jahr zum siebten Mal verliehen. Er wird von dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, des Hauptverbands des Österreichischen Buchhandels und der Arbeiterkammer Wien ausgerichtet. Ziel sei es, »die Qualität und Eigenständigkeit der österreichischen Literatur zu würdigen und ihr im gesamten deutschsprachigen Raum die gebührende Aufmerksamkeit zu verschaffen.« Ausgezeichnet wird das beste deutschsprachige belletristische, essayistische, lyrische oder dramatische Werk von einer österreichischen Autorin oder einem österreichischen Autor. In einer weiteren Kategorie wird zusätzlich das beste Debüt einer österreichischen Autorin bzw. eines österreichischen Autors preisgekrönt.

Der Österreichische Buchpreis ist mit 20.000 Euro dotiert, der Debütpreis mit 10.000 Euro. Die zwei weiteren Titel der Debütpreis-Shortlist erhalten jeweils ein Preisgeld von 2.500 Euro. Die Shortlist des Buchpreises wird am 11. Oktober 2022 bekanntgegeben, die Verleihung findet am 21. November 2022 statt. Die Entscheidung über die Auszeichnungen des Österreichischen Buchpreises trifft eine unabhängige Fachjury.

Ein berührender Roman über die Folgen von Segregation und Diskriminierung

Geschichte eines Kindes
Fester Einband mit Schutzumschlag 23,00 €
eBook 12,99 €
In ihrem neuen, auf einer wahren Begebenheit beruhenden Roman Geschichte eines Kindes erzählt Anna Kim klug und berührend die so wirkmächtige wie fatale Idee von »Rasse«, die bis heute nicht nur die Gesellschaft prägt, sondern auch den privaten Raum durchdringt, Familien entzweit, Karrieren verhindert, Lebenswege bestimmt.

In einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Wisconsin bringt im Juli 1953 die zwanzigjährige Telefonistin Carol Truttman ein Kind zur Welt. Noch in derselben Nacht gibt sie den Jungen zur Adoption frei. Daniel, so sein Name, bleibt in der Obhut eines Sozialdienstes. Bald sehen sich die betreuenden Kinderschwestern mit einem aus ihrer Sicht schwerwiegenden Verdacht konfrontiert: Das Baby scheint, anders als von der Mutter angegeben, nicht »weiß« zu sein. Eine Sozialarbeiterin soll die wahre ethnische Herkunft des Kindes ermitteln. Dazu muss sie allerdings den Vater des Kindes ausfindig machen, dessen Identität die leibliche Mutter nicht preisgeben will …

Die Fortsetzung des preisgekrönten Romans »Die Hauptstadt«

Die Erweiterung
Fester Einband mit Schutzumschlag 28,00 €
eBook 14,99 €
In seinem neuen EU-Roman Die Erweiterung verwebt Robert Menasse Weltgeschehen und individuelle Schicksale kunstvoll und facettenreich miteinander – klug, geistreich, mit dem nötigen Weitblick und einer gesunden Portion Irrwitz.

Zwei Brüder, nicht leibliche Brüder, sondern »Blutsbrüder«, verbunden durch einen Schwur, den sie im polnischen Untergrundkampf gegen das kommunistische Regime geleistet haben, gehen nach dessen Zusammenbruch getrennte Wege. Der eine, Mateusz, steigt in höchste Ämter auf und wird schließlich polnischer Ministerpräsident. Der andere, Adam, macht nach dem EU-Beitritt Polens in der Europäischen Kommission Karriere, in Brüssel ist er zuständig für die Erweiterungs-Politik. Während die Vorbereitungen für die Westbalkankonferenz auf Hochtouren laufen, bittet Adam Mateusz um Unterstützung, doch der beginnt das Beitrittsgesuch Albaniens zu unterminieren. Aus der einstmals tiefen Verbundenheit wird eine unversöhnliche Feindschaft von europäischer Dimension.

Robert Menasse über seinen neuen Roman »Die Erweiterung«

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Robert Menasse erklärt, warum sein neuer Roman Die Erweiterung von Albanien erzählt und was ihn an diesem südosteuropäischen Land besonders fasziniert.
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»Die Grundidee des Kanuns ist es, eine möglichst breite Schnittmenge von Recht und Gerechtigkeit zu erlangen.«
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Robert Menasse spricht darüber, wie in Albanien seit jeher mit der Genderfrage umgegangen wird.
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Robert Menasse erklärt, warum sein neuer Roman Die Erweiterung von Albanien erzählt und was ihn an diesem südosteuropäischen Land besonders fasziniert.
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»Die Grundidee des Kanuns ist es, eine möglichst breite Schnittmenge von Recht und Gerechtigkeit zu erlangen.«
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Robert Menasse spricht darüber, wie in Albanien seit jeher mit der Genderfrage umgegangen wird.
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Der Autor spricht über die Erweiterungspolitik in den Ländern des Westbalkans, die auch Thema seines Romans Die Erweiterung ist.
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Robert Menasse spricht über den EU-Beitritt Albaniens und über Widersprüchlichkeiten in der Europapolitik.

Das herzergreifende, kluge Debüt der Lyrikerin Sirka Elspaß

ich föhne mir meine wimpern
eBook 16,99 €
Sirka Elspaß trifft in ihrem Debüt einen einzigartigen Ton zwischen Pop und Poesie, existenzieller Wucht und müheloser Leichtigkeit. Emotionale Verletzungen, Momente der Einsamkeit und psychische Krisen werden in glasklare, pointierte Bilder gefasst – so schön und so traurig, so herzergreifend und klug.

Alles beginnt mit der Geburt, aber »niemand kommt auf die welt / und weiß wie es geht«. Nur der Arzt sagt gleich, sie sei zu Großem imstande, und meint damit den Hunger. Und so ist ihr eigener Körper von Beginn an Krisen- und Kriegsgebiet. Umso mehr, als er später auf einer Toilette in Versailles das erste Mal plötzlich blutet. Ein Ort der Liebe und des Schmerzes, der Sehnsucht und der Heilung – der (Ur-)Sehnsucht nach einer Mutter vielleicht, »neben der einen die ich habe«.
WEITERE INFORMATIONEN ZUM ÖSTERREICHISCHEN BUCHPREIS UND DEBÜTPREIS

Anna Kim wurde 1977 in Südkorea geboren, zog 1979 mit ihrer Familie nach Deutschland und schließlich weiter nach Wien, wo die Autorin heute lebt. Im Suhrkamp Verlag erschienen zuletzt die Romane Anatomie einer Nacht (2012) und Die große Heimkehr (2017). Für ihr erzählerisches und essayistisches Werk erhielt sie zahlreiche Stipendien und Preise, darunter den Literaturpreis der Europäischen Union.
Anna Kim wurde 1977 in Südkorea geboren, zog 1979 mit ihrer Familie nach Deutschland und schließlich weiter nach Wien, wo die Autorin...
Robert Menasse wurde 1954 in Wien geboren und ist auch dort aufgewachsen. Er studierte Germanistik, Philosophie sowie Politikwissenschaft in Wien, Salzburg und Messina und promovierte im Jahr 1980 mit einer Arbeit über den »Typus des Außenseiters im Literaturbetrieb«. Menasse lehrte anschließend sechs Jahre – zunächst als Lektor für österreichische Literatur, dann als Gastdozent am Institut für Literaturtheorie – an der Universität São Paulo. Dort hielt er vor allem Lehrveranstaltungen über philosophische und ästhetische Theorien ab. Seit seiner Rückkehr aus Brasilien 1988 lebt Robert Menasse als Literat und kulturkritischer Essayist hauptsächlich in Wien.
Robert Menasse wurde 1954 in Wien geboren und ist auch dort aufgewachsen. Er studierte Germanistik, Philosophie sowie Politikwissenschaft in Wien,...
Sirka Elspaß, geboren 1995 in Oberhausen, hat Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim und Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst in Wien (u. a. bei Monika Rinck) studiert. Sie war Preisträgerin beim Treffen junger Autor:innen 2010 & 2012 sowie postpoetry-Nachwuchspreisträgerin 2013, Mitherausgeberin der BELLA triste (Nr. 41-45) und hat in diversen Magazinen und Anthologien veröffentlicht, darunter STILL, Edit und Lyrik von Jetzt 3. Der Gedichtband ich föhne mir meine wimpern ist ihr Debüt.
Sirka Elspaß, geboren 1995 in Oberhausen, hat Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim und Sprachkunst an der Universität...