Nominierungen für den Preis der Leipziger Buchmesse 2018

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07.02.2018

Hain von Esther Kinksy (Kategorie Belletristik), Die Gesellschaft der Singularitäten von Andreas Reckwitz (Kategorie Sachbuch/Essayistik) und Sabine Stöhr und Juri Durkot mit ihrer Übersetzung von Serhij Zhadans Internat (Kategorie Übersetzung) sind für den Preis der Leipziger Buchmesse 2018 nominiert.

Im Jurykommentar zu Hain ist zu lesen: »Drei italienische Reisen zwischen Erinnerung und Gegenwart. Eine Trauernde durchquert Seelenlandschaften fernab der touristischen Pfade. Stille, fast übersinnlich präzise Beobachtungen, die ihre Tiefe ganz aus der Versenkung in die Oberfläche gewinnen.«

Die brennende Aktualität von Andreas Reckwitz’ Gesellschaft der Singularitäten beschreibt die Jury mit: »Ob privat oder öffentlich: Befeuert vom Kulturkapitalismus will man heute in westlichen Gesellschaften stets das Besondere. Andreas Reckwitz schildert, wie der Drang zum Singulären eine neue Klassengesellschaft erzeugt, mit neuen Konflikten zwischen Eliten und Abgehängten.«

Über die Übersetzung von Zhadans Internat schreibt die Jury: »Die Umgebung verroht, aber der Wahrnehmungsapparat des Helden gewinnt an Schärfe und Genauigkeit. Keine billige Drastik, sondern dichte Beschreibungen, die auf Deutsch eine enorme Kraft entfalten. Die Sprache ist Schutzraum und Erkenntnisinstrument in einem.«

Der mit insgesamt 60.000 Euro dotierte Preis wird seit 2005 vergeben und ehrt herausragende Neuerscheinungen in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung.

Die Preisverleihung findet am 15. März in der Glashalle der Leipziger Messe statt.


Esther Kinsky wurde in Engelskirchen geboren und wuchs im Rheinland auf. Für ihr umfangreiches Werk, das Lyrik, Essays und Erzählprosa ebenso umfasst wie Übersetzungen aus dem Polnischen, Russischen und Englischen, wurde sie mit zahlreichen namhaften Preisen ausgezeichnet.
Esther Kinsky wurde in Engelskirchen geboren und wuchs im Rheinland auf. Für ihr umfangreiches Werk, das Lyrik, Essays und Erzählprosa ebenso umfasst...

Sabine Stöhr, 1968 geboren, studierte Slawistik in Mainz und Simferopol. Seit 2004 übersetzt sie aus dem Ukrainischen, v.a. die Werke von Juri Andruchowytsch und, gemeinsam mit Juri Durkot, das Romanwerk von Serhij Zhadan. 2014 wurde sie mit dem Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung ausgezeichnet. Ebenfalls 2014 erhielt sie, gemeinsam mit Juri Durkot und dem Autor, den Brückepreis Berlin für Die Erfindung des Jazz im Donbass von Serhij Zhadan. 2018 wurde Sabine Stöhr und Juri Durkot der Preis der Leipziger Buchmesse verliehen für ihre Übersetzung des Romans Internat von Serhij Zhadan.

 

Sabine Stöhr, 1968 geboren, studierte Slawistik in Mainz und Simferopol. Seit 2004 übersetzt sie aus dem Ukrainischen, v.a. die Werke...

Serhij Zhadan, 1974 im Gebiet Luhansk/Ostukraine geboren, studierte Germanistik, promovierte über den ukrainischen Futurismus und gehört seit 1991 zu den prägenden Figuren der jungen Szene in Charkiw. Er debütierte als 17-Jähriger und publizierte zwölf Gedichtbände und sieben Prosawerke. Für Die Erfindung des Jazz im Donbass wurde er mit dem Jan-Michalski-Literaturpreis und mit dem Brücke-Berlin-Preis 2014 ausgezeichnet (zusammen mit Juri Durkot und Sabine Stöhr). Die BBC kürte das Werk zum »Buch des Jahrzehnts«. 2022 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Zhadan lebt in Charkiw, Ukraine.

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