Dana Vowinckel, Jens Beckert und Lisa Palmes sind für den Preis der Leipziger Buchmesse 2024 nominiert.
Dana Vowinckel steht mit ihrem Roman Gewässer im Ziplock in der Kategorie Belletristik auf der Shortlist. In der Begründung der Jury heißt es: »Eine jüdische Familiengeschichte von heute zwischen Chicago, Berlin und Jerusalem: Dana Vowinckel erzählt von Lust und Strapazen der Pubertät, vom Alltag und den Konflikten eines religiösen alleinerziehenden Vaters sowie einer liberalen Intellektuellen, deren Muttersein nicht in gewöhnliche Bilder passt. Emotional und zugleich klar erzählt, gewinnt der Roman seine Spannung durch die Konsequenz der Erzählperspektiven und lässt die Verschiedenheit von Weltsichten auch im intimsten Kreis zu.«
Jens Beckert steht mit Verkaufte Zukunft. Warum der Kampf gegen den Klimawandel zu scheitern droht in der Kategorie Sachbuch/Essayistik auf der Liste. »›Auszugehen ist von der Realität‹, schreibt Jens Beckert, wenn er auf den Klimawandel schaut. Er analysiert die Situation als Soziologe und nicht als Naturwissenschaftler, geht in seiner Studie darüber hinaus, wie die Medien das Thema erörtern. Überzeugend entwirrt dieses Buch auch wirtschaftliche und politische Zusammenhänge und erklärt, weshalb allen Erkenntnissen zum Trotz der Katastrophe bislang nicht erfolgreich begegnet wurde. Und: Jens Beckert liefert Ideen, wie die Gesellschaft die Kurve kriegen könnte«, so die Jury.
Lisa Palmes ist für ihre Übersetzung von Joanna Bators Roman Bitternis in der entsprechenden Kategorie nominiert. Die Jury begründet ihre Entscheidung wie folgt: »Vier Generationen von Frauen in Polen, die dafür, dass sie Urahnin, Großmutter, Mutter und Tochter sind, erstaunlich wenig voneinander wissen. Die Verschiedenheit ihrer Leben vermittelt Joanna Bator durch die unterschiedliche sprachliche Textur der ihnen gewidmeten Kapitel. Es ist Lisa Palmes zu verdanken, dass dies auch im Deutschen mit allen Sinnen spürbar wird. Gerüche, die Stofflichkeit der jeweiligen Epoche, die Erfahrung von Gewalt in einer Männerwelt werden so sprachlich erfahrbar.«
Der mit insgesamt 60.000 Euro dotierte Preis wird seit dem Auftakt der Leipziger Buchmesse 2005 von einer siebenköpfigen Jury vergeben, ehrt herausragende Neuerscheinungen in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung – und ist damit ein gelungenes Abbild preiswürdiger Gegenwartsliteratur. Die diesjährige Jury bilden Insa Wilke (Juryvorsitz), Maryam Aras, Moritz Baßler, Cornelia Geißler, David Hugendick, Marie Schmidt und Shirin Sojitrawalla.
Die Preisverleihung findet am 21. März 2024 um 16 Uhr in der Glashalle auf dem Leipziger Messegelände statt.