Ralf Rothmann erhält den Stefan Andres Literaturpreis 2016.
In der Begründung der Jury heißt es: »Ralf Rothmann erhält den Stefan Andres Literaturpreis für seine Erzählungen (zuletzt Shakespeares Hühner, 2012), Romane (Flieh, mein Freund!, 1998, Junges Licht, 2004, Im Frühling sterben, 2015) und Gedichte (Gebet in Ruinen, 2000), die sich durch präzise Beschreibung von urbanen Milieus und Industrieregionen, durch große ästhetische Aufmerksamkeit und religiöse Empathie auszeichnen. Es ist für Ralf Rothmann die Literatur – und nicht eine Apparatur –, die Antworten auf die Frage gibt, wer wir sind, woher wir kommen und wohin wir gehen können. Auf diese Weise leisten seine literarischen Werke einen maßgeblichen Beitrag zur Gegenwartsdichtung und zum literarischen ›Gedächtnis der Frömmigkeit‹ (Wolfgang Frühwald). In der geistigen Tradition von Stefan Andres kräftigt Ralf Rothmann den Gedanken der Toleranz, die Wahrhaftigkeit in der Sprache, die Freiheit der Kunst und die Idee eines Europas, das auf seine christlich-jüdische Identität bauen kann und das sich in kultureller Vielfalt geeint weiß.«
Der von der Münchner Familie des Schriftstellers Stefan Andres gestiftete Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird am 29.10.2016 von der Botschafterin Deutschlands am Heiligen Stuhl, Frau Annette Schavan, in Rom überreicht.