Steffen Mau wird mit dem Preis »Gegen Vergessen – Für Demokratie« 2023 ausgezeichnet.
Andreas Voßkuhle, Vorsitzender des gleichnamigen Vereins, begründet die Entscheidung wie folgt: »Steffen Maus Arbeiten liefern wichtige Hinweise dafür, dass Politik, Medien und Zivilgesellschaft ihren Blick stärker auf weniger sichtbare Gruppen in der Mitte der Gesellschaft richten sollten, wenn sie den Zusammenhalt stärken wollen.« Weiter heißt es in der Jurybegründung, Mau werde »für seine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Polarisierungstendenzen geehrt. Demnach weist Steffen Mau anschaulich nach, dass Deutschland entgegen weitläufigen Annahmen keine in zwei Lager gespaltene Gesellschaft ist, sondern einer ›zerklüfteten Konfliktlandschaft‹ gleicht. In seinen Analysen zeigt Mau die dort zu beobachtenden Bruchstellen kollektiver Solidarität auf. Seine breit diskutierten Veröffentlichungen über den deutsch-deutschen Einigungsprozess und dessen Folgewirkungen beschreiben zudem sozialstrukturelle Umbrüche und die ostdeutsche Mentalität mit großem Einfühlungsvermögen und analytischer Klarheit.«
Der Preis wird seit 2005 jährlich von dem Verein Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. vergeben. Der Verein verbindet seit 1993 historische Erinnerungsarbeit mit dem Einsatz für die Demokratie. Das Preisgeld von 7.500 Euro stellt die Frauke-Weber-und-Rainer-Braam-Stiftung zur Verfügung.
Die Preisverleihung findet am 25. November 2023 im Historischen Kaufhaus in Freiburg im Breisgau statt.