Am 22. Juni wäre der deutsch-britische Soziologe Norbert Elias 125 Jahre alt geworden.
Er wurde 1897 in Breslau geboren. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges studierte er dort Medizin und Philosophie, bevor er zur Soziologie wechselte und Karl Mannheim assistierte. 1933 floh Elias über Paris nach England, wo er von 1954-1962 an der Universität Leicester lehrte. Im Rahmen einiger Gastprofessuren ab 1965 kehrte er unter anderem auch nach Deutschland zurück. Größere Anerkennung erhielt er jedoch hier erst mit Über den Prozeß der Zivilisation. 1977 erhielt er den Theodor W. Adorno-Preis der Stadt Frankfurt am Main. Ab 1984 lebte Elias in Amsterdam, wo er am 1. August 1990 starb.
Norbert Elias machte sich als Soziologe besonders mit seiner Zivilisationstheorie einen Namen. Sein Werk Über den Prozeß der Zivilisation gilt als eines der bedeutendsten Werke der Soziologie im 20. Jahrhundert. Anstatt den bestehenden Untersuchungen über eine »Evolution« im Sinne des 19. Jahrhunderts oder einen »sozialen Wandel« im Sinne des 20. zu folgen, legt Elias den Grundstein für eine empirisch fundierte soziologische Theorie sozialer Prozesse.
Im Suhrkamp Verlag erschien zuletzt die 19-bändige Werkausgabe seiner Gesammelten Schriften.