Die Familie: Für viele stellt sie ein lebenslanges Bündnis dar – und manchmal auch eine lebenslange Bürde. Doch welche Kräfte wirken innerhalb von Familien? Welche Pflichten erwachsen aus familiären Beziehungen? Und was passiert, wenn die familiären Bande zerbrechen?
Katya Apekina erzählt in ihrem Debütroman Je tiefer das Wasser die Geschichte der beiden Schwestern Edie und Mae, die zu ihrem unbekannten Vater ziehen müssen, weil ihre Mutter versucht hat, sich das Leben zu nehmen. Dabei schildert sie jene Emotionen, die entstehen, wenn sich familiäre Abgründe auftun und das Band zwischen Eltern und Kindern zu zerreißen droht. Helga Bürster hat in Luzies Erbe ihre eigene Familiengeschichte als Vorbild genommen, um zu erzählen, wie das Schweigen über die Vergangenheit eine Familie über mehrere Jahrzehnte hinweg überschatten kann. Die Anthologie Familiäre Pflichten stellt aus wissenschaftlicher Perspektive die Frage, ob und inwieweit aus familiären Bindungen Verpflichtungen entstehen. In ihrem Roman Vater unser, der 2019 im Hanser Verlag erschien, lässt die Autorin Angela Lehner eine Psychiatriepatientin über ihre Familie berichten.