Motherwhere: Ein Streichkonzert inspiriert vom Buch Abendschule von Zsófia Bán

Am 1. April 2022 feierte das Streichkonzert Motherwhere, arrangiert vom Komponisten Jeremy Gill, in New York Premiere.

Nachdem Jeremy Gill Abendschule von der Autorin Zsófia Bán gelesen hatte, entschloss er sich, inspiriert von dem Buch, ein Musikstück zu komponieren. Den Titel Motherwhere entnahm er der gleichnamigen ersten Geschichte des Buches. Das Musikstück wurde von dem Grammy preisgekrönten Streichquartett Parker Quartet und den New York Classical Players aufgeführt. Der Dirigent war Dongmin Kim.

Abendschule. Fibel für Erwachsene erschien im Jahr 2012 in der deutschen Übersetzung von Terézia Mora im Suhrkamp Verlag. 2019 wurde die englische Übersetzung unter dem Titel Night School in den USA veröffentlicht.


Die Buchvorlage von Zsófia Bán

Ihr Schreiben kommt aus dem Schweigen. Aus der Präsenz der unerzählten Geschichten, die das Kind von Überlebenden des Holocaust umgab. Zsófia Bán, die sich mit Essays über W. G. Sebald, Imre Kertész und Susan Sontag einen Namen gemacht hat, wählt die Form des Schulbuchs, um ihren enzyklopädischen Lebensstoff Fach für Fach, von Geographie und Chemie bis Französisch durchzuarbeiten. In einer subtil ironischen, von Terézia Móra hinreißend vertonten Sprache erzählt sie vom Verschwinden eines Naturforschers im Dschungel von Laos, von der Reise des jungen Flaubert mit seinem Freund Maxime nach Ägypten oder von einem mitteleuropäisches Frauenleben, das vor Gewehrläufen an der Donau endete. Sie schmuggelt aber auch eine der großartigsten lesbischen Liebeszenen in ihre Abendschule hinein, die je geschrieben wurden. Alle Texte eint die Lust, Tabuisiertes, auch Abwegiges zu erkunden, um fürs Leben zu lernen − ein eminent kluges, erzählsüchtiges Buch.

Zsófia Bán, 1957 in Rio de Janeiro geboren, aufgewachsen in Brasilien und in Ungarn, lebte immer wieder in den USA. Sie hat in Filmstudios gearbeitet, war Ausstellungskuratorin und lehrt Amerikanistik in Budapest. Die namhafte Kunst- und Literaturkritikerin debütierte 2007 mit Abendschule. Fibel für Erwachsene (dt. 2012); es folgte der Prosaband Als nur die Tiere lebten (2012; dt. 2014). Auf Deutsch erschien zuletzt Weiter atmen (2020). Zsófia Bán war 2015 Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Sie lebt in Budapest. Ihr Werk wird von Terézia Mora übersetzt.

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