Epiktet, geboren um 60 n. Chr. zu Hierapolis in Phrygien, ist um 140 n. Chr. in Rom gestorben.
Epiktet, der nicht nur auf viele seiner Zeitgenossen einen unauslöschlichen Eindruck gemacht, sondern auch auf die Nachwelt eine überraschend tiefe Wirkung gehabt hat, gehörte zu jenen Charakteren, die, von tiefer Überzeugung beseelt, die sittliche Besserung ihrer Mitmenschen zu ihrem Beruf erwählt hatten, um sie zum wirklichen Glück hinzuführen. Er gehörte zu jenen Männern, die für ihre hohen...
Epiktet, geboren um 60 n. Chr. zu Hierapolis in Phrygien, ist um 140 n. Chr. in Rom gestorben.
Epiktet, der nicht nur auf viele seiner Zeitgenossen einen unauslöschlichen Eindruck gemacht, sondern auch auf die Nachwelt eine überraschend tiefe Wirkung gehabt hat, gehörte zu jenen Charakteren, die, von tiefer Überzeugung beseelt, die sittliche Besserung ihrer Mitmenschen zu ihrem Beruf erwählt hatten, um sie zum wirklichen Glück hinzuführen. Er gehörte zu jenen Männern, die für ihre hohen Lehren vor allem durch ihr Leben ein mächtiges Zeugnis ablegten: Unbeeindruckt von seinen äußeren Lebensbedingungen, lebte der freigelassene Sklave Epiktet als Lehrer der Philosophie in ärmlichen Verhältnissen in Rom und Nikopolis.
Epiktet wendet sich nicht den Fachleuten zu, sondern einer ratsuchenden Menge; er spricht zu Laien. Seine Philosophie konzentriert sich darauf, die Menschen aus ihren Wirrungen, aus ihren Leiden herauszuführen und ihnen damit das Glück gewinnen zu helfen. Hieraus erklärt sich Epiktets unverminderte Aktualität, wenn er in seinem vorliegenden »Handbuch« dem Leser Wege zum glücklichen Handeln weisen möchte: »Verlange nicht, daß alles so geschieht wie Du es wünschest, sondern wolle, daß alles so geschieht, wie es geschieht, und es wird Dir gut gehen.«