Wachsende Einsamkeit, merkliche Ermüdung und häufige, zum Teil schlimme, langwierige Erkrankungen kennzeichnen die letzten Lebensjahre Lessings. Um so überraschender, daß Lessing auch noch in diesen schwierigen Jahren einen immensen Fleiß und eine unermüdliche wissenschaftliche Arbeitskraft an den Tag gelegt hat. Band 10 knüpft in etlichen Teilen an die beiden vorausgehenden Bände an. In den breiteren Kontext des theologischen Streits, jetzt aber in einer eher kritisch-konstruktiven Wendung,...
Wachsende Einsamkeit, merkliche Ermüdung und häufige, zum Teil schlimme, langwierige Erkrankungen kennzeichnen die letzten Lebensjahre Lessings. Um so überraschender, daß Lessing auch noch in diesen schwierigen Jahren einen immensen Fleiß und eine unermüdliche wissenschaftliche Arbeitskraft an den Tag gelegt hat. Band 10 knüpft in etlichen Teilen an die beiden vorausgehenden Bände an. In den breiteren Kontext des theologischen Streits, jetzt aber in einer eher kritisch-konstruktiven Wendung, gehört die ausführlich kommentierte Erziehung des Menschengeschlechts. Dieser wirkungsgeschichtlich bedeutsame Entwurf einer Geschichts- sowie Offenbarungsphilosophie rückt in seiner Bedeutung neben die in diesem Band an erster Stelle abgedruckten Gespräche für Freimäurer (Ernst und Falk). Gewichtige Arbeiten sind daneben seine letzten Aufsätze im 5. und 6. der Beitrage Zur Geschichte und Litteratur sowie seine Vorarbeiten für ein deutsches Wörterbuch, für eine Geschichte der Äsopischen Fabel und für eine Geschichte der deutschen Sprache und Literatur bis Luther. Eine reiche Auswahl aus seinen Collectaneen gewährt schließlich Einblick in die Dynamik von Lessings »Lesewerkstatt«.
Ein ›deutscher Molière‹ möchte der hochbegabte und frühreife Schüler der Meißener Gelehrtenschule von St. Afra und Leipziger Student werden, und in ganz verschiedener Richtung übt er sein Talent:...
Lessings Fähigkeit, seinen biographischen Auswegslosigkeiten die besten seiner Werke und Projekte abzuringen, bewährte sich zum ersten Mal 1754, als er fürchten mußte, sich im journalistischen...