»Ich verschlinge Druckseiten und mache mir Notizen für ein Buch, in dem ich meine Galle auf meine Zeitgenossen auszuspeien versuchen werde«, schrieb Flaubert 1872 einem Freund. Bouvard und Pécuchet, sein letzter Roman über zwei Biedermänner auf der Jagd nach dem Weltwissen, ist eine furiose Parodie auf die Wissenschaftsgläubigkeit seiner Zeit, eine epochale Tragikomödie des Geistes und der Bildung.
Eine Erbschaft ermöglicht es dem hageren...
»Ich verschlinge Druckseiten und mache mir Notizen für ein Buch, in dem ich meine Galle auf meine Zeitgenossen auszuspeien versuchen werde«, schrieb Flaubert 1872 einem Freund. Bouvard und Pécuchet, sein letzter Roman über zwei Biedermänner auf der Jagd nach dem Weltwissen, ist eine furiose Parodie auf die Wissenschaftsgläubigkeit seiner Zeit, eine epochale Tragikomödie des Geistes und der Bildung.
Eine Erbschaft ermöglicht es dem hageren Junggesellen Pécuchet und dem kleinen, korpulenten Witwer Bouvard, ihren ungeliebten Kopistenberuf an den Nagel zu hängen und sich aufs Land zurückzuziehen, um ganz der Verwirklichung ihrer Interessen zu leben. Zunächst versuchen sie sich in Landwirtschaft und Gartenbau, was sie zur Schnapsbrennerei und Konservenherstellung führt. Als das mißlingt, suchen sie Rat in Lehrbüchern über Chemie; die Lehre von den Atomen führt sie zur Anatomie, danach wenden sie sich der Geologie zu, der Geschichte, Literatur, Gymnastik, Ökonomie, Theologie, sie versuchen sich als Pädagogen, Heiler und Liebende. Mit unersättlichem Wissensdurst werfen sie sich von einem Gebiet aufs nächste, mißachten in ihrem gemeingefährlichen Eifer Geduld und Erfahrung und verzweifeln angesichts widersprüchlicher Lehrmeinungen.
Flauberts Helden sind gefangen in einem Dilemma, das heute aktueller denn je ist: Ein Wust an Informationen verstellt ihnen den Blick aufs Wesentliche.
Erich Wolfgang Skwara, selbst Autor, betont in seiner schnörkellosen Neuübersetzung die Modernität und Komik von Flauberts Stil.
Gustave Flaubert wurde am 12. Dezember 1821 in Rouen als Sohn eines Chirurgen geboren. Bereits im Kindesalter unternahm er erste Schreibversuche. Eine wichtige Inspirationsquelle seiner Kreativität war eine jahrelang unerfüllte Liebe zu einer älteren Frau, Elisa Schlesinger, die er 1836 kennenlernte. Sein Vater drängte ihn 1840 zum Jurastudium, das er 1844 nach einem epileptischen Anfall aber abbrach. Fortan widmete er sein Leben nur noch dem Schreiben. Nach einigen Reisen in den Vorderen Orient, u.a. nach Ägypten, kehrte Flaubert wieder auf den Familiensitz in Croisset nach Rouen zurück, wohin er sich, abgesehen von einem regen Briefwechsel mit seiner Geliebten, der Schriftstellerin Louise Colet, und vereinzelten Reisen nach Paris, in die Isolation...
Gustave Flaubert wurde am 12. Dezember 1821 in Rouen als Sohn eines Chirurgen geboren. Bereits im Kindesalter unternahm er erste Schreibversuche....
Erich Wolfgang Skwara wurde am 4. November 1948 in Salzburg geboren.
Nach zwei Jahren an einer österreichischen Universität übersiedelte der Autor 1968 zum Studium der Musikgeschichte und Romanistik nach Paris und wurde dort zum Vertrauten der großen Geiger Henryk Szeryng und Ivry Gitlis, als deren Privatsekretär er u.a. arbeitete. 1972 studierte Skwara in Italien und arbeitete sodann als Redakteur eines Journals für klassische Musik für die Deutsche Grammophon Gesellschaft in Hamburg.
1975 übersiedelte er in die USA, wo er als Dozent für deutsche Sprache und Literatur an verschiedenen Universitäten der Ostküste tätig war und daneben mit der ersten Monographie zu Hans Sahl zum Dr. phil. promovierte. Das Buch...
Erich Wolfgang Skwara wurde am 4. November 1948 in Salzburg geboren.
Nach zwei Jahren an einer österreichischen Universität...