Überwindet die Psychoanalyse ihr therapeutisches Selbstmissverständnis und verzichtet sie auf die kulturell vorgegebene Legitimation, nur als Therapie sich aufs Unbewusste einlassen zu können, so gewinnt sie ein neues Verhältnis zu Wissenschaft und Kultur. Indem die Psychoanalyse mit ihrer Methode die gesellschaftliche Produktion von Unbewusstheit untersucht, stößt sie auf die Wurzeln der Gewalt und folgt deren Verästelungen sowohl in der Wissenschaft selber als auch in den Bereichen der...
Überwindet die Psychoanalyse ihr therapeutisches Selbstmissverständnis und verzichtet sie auf die kulturell vorgegebene Legitimation, nur als Therapie sich aufs Unbewusste einlassen zu können, so gewinnt sie ein neues Verhältnis zu Wissenschaft und Kultur. Indem die Psychoanalyse mit ihrer Methode die gesellschaftliche Produktion von Unbewusstheit untersucht, stößt sie auf die Wurzeln der Gewalt und folgt deren Verästelungen sowohl in der Wissenschaft selber als auch in den Bereichen der Kultur.
Der Band enthält eine Sammlung von Aufsätzen Mario Endheims aus den letzten Jahren. Der erste Teil handelt von Wissenschaft und Unbewusstheit; der zweite reflektiert die Folgen der Institutionalisierung der Psychoanalyse; der dritte Teil enthält Beiträge zur psychoanalytischen Theorie, insbesondere zu Stellung der Adoleszenz zwischen Familie und Kultur. Im vierten Teil werden Erscheinungsformen des gesellschaftlich Unbewussten - vom Hexenwahn bis zu den aktuellen apokalyptischen Untergangsfantasien - ethnopsychoanalytisch analysiert.