Die letzten Vorlesungen Michel Foucaults am Collège de France sind der parrhesia gewidmet: der freimütigen, öffentlichen, aufbegehrenden Rede. Es ist das große Thema seines späten Denkens: der Mut zur Wahrheit, mit dem das aufrichtige Sprechen in die Politik eingreift. In einer neuen Lektüre von Platons Siebtem Brief beschreibt er, wie sich dieser öffentliche Sprechakt mit dem Verfall der griechischen Stadtstaaten zu einer persönlichen Anrede des Fürsten...
Die letzten Vorlesungen Michel Foucaults am Collège de France sind der parrhesia gewidmet: der freimütigen, öffentlichen, aufbegehrenden Rede. Es ist das große Thema seines späten Denkens: der Mut zur Wahrheit, mit dem das aufrichtige Sprechen in die Politik eingreift. In einer neuen Lektüre von Platons Siebtem Brief beschreibt er, wie sich dieser öffentliche Sprechakt mit dem Verfall der griechischen Stadtstaaten zu einer persönlichen Anrede des Fürsten wandelt. Zugleich unterzieht er eine Reihe von topoi der antiken Philosophie einer grundlegenden Revision: die Figur des Philosophen-Königs, die platonische Verurteilung der Schrift und Sokrates' Ablehnung einer Redekunst, die im politischen Ehrgeiz gründet.
Die Regierung des Selbst und der anderen erschließt das vergessene ethische Fundament der athenischen Demokratie. Sie bildet den Auftakt der beiden Vorlesungsreihen der Jahre 1982-84, in denen Foucault nicht weniger formuliert als sein philosophisches Vermächtnis. Niemand wird diese Texte lesen können, ohne in ihnen Foucaults Mut zur Wahrheit wiederzuerkennen. Es ist nicht zuletzt die eigene Denk- und Lebensform, die er in seiner Lektüre antiker Texte befragt und bestimmt.
Michel Foucault hat seiner Vorlesung am Collège de France aus den Jahren 1971 und 1972 den Titel Theorien und Institutionen der Strafe gegeben. In ihr widmet er sich zum ersten Mal Fragen...
Michel Foucaults in den Jahren 1972 und 1973 gehaltene große Vorlesungen untersuchen die Beziehungen zwischen Recht und Wahrheit und wie beide sich verbunden haben, um zur Entstehung eines neuen...
Paul-Michel Foucault wurde am 15. Oktober 1926 in Poitiers als Sohn einer angesehenen Arztfamilie geboren und starb am 25. Juni 1984 an den Folgen einer HIV-Infektion. Nach seiner Schulzeit in Poitiers studierte er Philosophie und Psychologie in Paris. 1952 begann seine berufliche Laufbahn als Assistent für Psychologie an der geisteswissenschaftlichen Fakultät in Lille. 1955 war er als Lektor an der Universität Uppsala (Schweden) tätig. Nach Direktorenstellen an Instituten in Warschau und Hamburg (1958/1959) kehrte er 1960 nach Frankreich zurück, wo er bis 1966 als Professor für Psychologie und Philosophie an der Universität Clermont-Ferrand arbeitete. In diesem Zeitraum erschien 1961 seine Dissertationsschrift Folie et déraison. Histoire...
Paul-Michel Foucault wurde am 15. Oktober 1926 in Poitiers als Sohn einer angesehenen Arztfamilie geboren und starb am 25. Juni 1984 an den Folgen...