Über Kompromisse - und faule Kompromisse

Aus dem Englischen von Michael Bischoff
Über Kompromisse - und faule Kompromisse
Aus dem Englischen von Michael Bischoff

Der Kompromiß ist unverzichtbares Mittel der Politik und an sich eine schöne und verdienstvolle Sache, zumal wenn es um Krieg und Frieden geht. Allerdings gibt es auch für Kompromisse moralische Grenzen. Werden diese verletzt, wird der Kompromiß selbst kompromittiert; er ist faul, er »stinkt« und kontaminiert den Frieden, den er vielleicht gestiftet hat. Das jedenfalls behauptet der renommierte israelische Philosoph Avishai Margalit in seinem neuen Buch. Aber welche Grenzen sind...

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Der Kompromiß ist unverzichtbares Mittel der Politik und an sich eine schöne und verdienstvolle Sache, zumal wenn es um Krieg und Frieden geht. Allerdings gibt es auch für Kompromisse moralische Grenzen. Werden diese verletzt, wird der Kompromiß selbst kompromittiert; er ist faul, er »stinkt« und kontaminiert den Frieden, den er vielleicht gestiftet hat. Das jedenfalls behauptet der renommierte israelische Philosoph Avishai Margalit in seinem neuen Buch. Aber welche Grenzen sind das? An welchem Punkt wird aus einem Kompromißfrieden ein ungerechter Friede? Was ist überhaupt ein gerechter Friede?
Anders als der Begriff des gerechten Krieges hat die Frage nach dem gerechten Frieden bislang kaum Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Und auch dem Kompromiß als Kategorie politischen Denkens und Handelns wurde bislang wenig theoretische Beachtung geschenkt. Anhand zahlreicher historischer Beispiele – allen voran das Münchener Abkommen, die Konferenz von Jalta und die israelisch-palästinensischen Friedensverhandlungen – durchmißt Margalit das begriffliche Feld des politischen Kompromisses in all seinen Facetten und erschüttert bisweilen die Gewißheit, daß Frieden per se die richtige Lösung ist, gleichgültig, um welchen Preis er erkauft wurde. In souveräner Kombination aus anspruchsvoller philosophischer Analyse, historischer Betrachtung und politischer Urteilskraft erhellt er die Logik des Kompromisses und fördert dabei überraschende Einsichten zutage: über Krieg und Frieden, Gerechtigkeit und Fanatismus, über das Böse. Ein elegantes und wichtiges Buch.

– Auch für zeitgeschichtlich interessierte Leser

– Eine Hintergrundstudie zu weltpolitischen Konflikten

– »Die Fragen, die Avishai Margalit formuliert, lassen einen nicht los, auch wenn

das Buch längst zugeklappt ist.« Frankfurter Allgemeine Zeitung

Bibliografische Angaben
Service
VLB-TIX
Umschlag / Cover (Web)

Personen für Über Kompromisse - und faule Kompromisse

Avishai Margalit ist emeritierter Professor für Philosophie an der Hebräischen Universität in Jerusalem und George F. Kennan Professor am Institute for Advanced Study in Princeton. Er lehrte unter anderem in Oxford, Harvard sowie am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin und wurde für sein Werk vielfach ausgezeichnet. Margalit ist Mitbegründer der israelischen Friedensbewegung Peace Now. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen Okzidentalismus. Der Westen in den Augen seiner Feinde (zus. mit Ian Buruma) und Politik der Würde.

Avishai Margalit ist emeritierter Professor für Philosophie an der Hebräischen Universität in Jerusalem und George F. Kennan Professor am...

Übersetzer
Michael Bischoff, geboren 1949, studierte Mathematik und Soziologie und war Wissenschaftslektor im Suhrkamp Verlag. Seit 1977 übersetzt er Literatur aus dem Französischen und Englischen, u.a. von Émile Durkheim, Michel Foucault, Isaiah Berlin und Richard Sennett.
Übersetzer
Michael Bischoff, geboren 1949, studierte Mathematik und Soziologie und war Wissenschaftslektor im Suhrkamp Verlag. Seit 1977 übersetzt er...

STIMMEN

»Was Avishai Margalits Studie schließlich unbedingt lesenswert macht, ist der Versuch, die Möglichkeiten von Kompromissen selbst in heikelsten politischen Situationen nachzuweisen.«
Thomas Meyer, DIE ZEIT
»Margalit vereinbart Bescheidenheit und Ambition. Er maßt sich nicht an, Lösungen für alle Konfliktsituationen parat zu haben und verzichtet dennoch nicht auf die Formulierung hoher moralischer Ansprüche an unseren Regierenden. Kompromissbereitschaft ist nicht mit Gleichgültigkeit zu verwechseln: So lautet die anregende Botschaft eines Moralphilosophen, der nie belehrt, aber sich weiter einmischen will.«
Claire-Lise Buis, WDR 3
»Was Avishai Margalits Studie schließlich unbedingt lesenswert macht, ist der Versuch, die Möglichkeiten von Kompromissen selbst in heikelsten politischen Situationen nachzuweisen.«
Thomas Meyer, DIE ZEIT
»Margalit vereinbart Bescheidenheit und Ambition. Er maßt sich nicht an, Lösungen für alle Konfliktsituationen parat zu haben und verzichtet dennoch nicht auf die Formulierung hoher moralischer Ansprüche an unseren Regierenden. Kompromissbereitschaft ist nicht mit Gleichgültigkeit zu verwechseln: So lautet die anregende Botschaft eines Moralphilosophen, der nie belehrt, aber sich weiter einmischen will.«
Claire-Lise Buis, WDR 3

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