Sasha Marianna Salzmann und Judith Schalansky stehen mit ihren Texten Der große Hunger und das lange Schweigen und Schwankende Kanarien auf der Shortlist für den WORTMELDUNGEN Ulrike Crespo Literaturpreis 2023.
Zur Nominierung von Salzmann heißt es: »Sasha Marianna Salzmann nähert sich in ihrem Essay Der große Hunger und das lange Schweigen der ukrainischen Vergangenheit und Gegenwart vor dem Hintergrund der eigenen Familiengeschichte an und reflektiert über Erinnern, Vergessen und Geschichte als Narration.«
»Judith Schalanskys Essay Schwankende Kanarien über die Frühwarnsysteme der Menschheit angesichts drohender Katastrophen führt auf präzise Art vor, wie sehr die Literatur selbst zu diesen Alarmsystemen gehört.«, so die Begründung zur Shortlist-Platzierung von Schalansky.
Zu den insgesamt fünf Nominierten äußern sich die Jurymitglieder wie folgt: »Dass das Engagement der Literatur in den letzten drei Jahren vor Herausforderungen stand, die man in den Jahrzehnten davor so nicht kannte, hat mit immer neuen Krisenherden zu tun. Gerade deshalb braucht es Texte, die sich mit der Weltlage auseinandersetzen. Texte, die versuchen, zu verstehen. Wir haben uns bei unserer Shortlist für fünf Beiträge entschieden, die auf sehr besondere Art über gesellschaftliche und weltpolitische Spannungsfelder nachdenken – radikal subjektiv und zugleich analytisch, sprachlich avanciert, empathisch und präzise. Man sollte ihre eindringlichen Signale nicht überhören.«
Der WORTMELDUNGEN-Literaturpreis wird jährlich von der Crespo Foundation verliehen. Er ist mit 35.000 Euro dotiert und wird für »herausragende literarische Kurztexte verliehen, die sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen«. Die Shortlist-Nominierten erhalten ein Preisgeld von 3.500 Euro.
Die fünf Autor:innen präsentieren am 9. Februar 2023 ihre Texte im Literaturhaus Frankfurt am Main. Der oder die Gewinner:in des WORTMELDUNGEN-Literaturpreises wird im März 2023 verkündet.