Am 23. Januar 2022 jährt sich der Todestag von Pierre Bourdieu zum 20. Mal.
Bourdieu wurde am 1. August 1930 in Denguin geboren. Seine soziologischen und sozialphilosophischen Werke sind weltberühmt und bis heute hochaktuell. Er unterrichte unter anderem ab 1982 am renommierten Collège de France. Im Jahr 1993 fand Bourdieus außergewöhnliche akademische Karriere den Höhepunkt in seiner Auszeichnung mit dem bedeutendsten akademischen Preis Frankreichs, die Médaille d'or des Centre National de Recherche Scientifique.
In seinem wohl bekanntesten Hauptwerk, Die feinen Unterschiede, analysierte er, wie Gewohnheiten, Freizeitbeschäftigungen und Schönheitsideale dem Ausdruck und der Reproduktion von Klassenbewusstsein dienen.
Pierre Bourdieu verstarb am 23. Januar 2002 in Paris. Der Philosoph Ulrich Johannes Schneider schrieb im Nachruf in der Berliner Zeitung: »Mit dem Tod von Pierre Bourdieu ... hat die französische Gesellschaft einen engagierten Streiter für die Rechte der Benachteiligten und der Unterdrückten verloren, der an der Seite von streikenden Eisenbahnern gegen die Globalisierung protestierte, der die Folgen der neoliberalen Wirtschaftspolitik und der Weltbank-Weltmarktordnung in düsteren Farben malte. Die Intellektuellen weltweit verlieren einen Denker, für den kein Ersatz in Sicht ist. Denn Bourdieu verband auf besondere Weise Wissenschaft mit gesellschaftskritischer und medienkritischer Reflexion.«