Als Siegfried Unseld Ende der Fünfzigerjahre nach einem geeigneten Gestalter für einen geplanten Hermann-Hesse-Bildband suchte, wurde der Verleger erstmals auf Willy Fleckhaus aufmerksam.
Kurzerhand engagierte er den zu diesem Zeitpunkt bereits etablierten Grafikdesigner nicht nur für die geplante Hesse-Publikation, sondern auch für die Neugestaltung der Bibliothek Suhrkamp, die bereits seit Herbst 1951 als eine der ersten Reihen des von Peter Suhrkamp neu gegründeten Verlags erschien.
»Man könne nicht Brecht, den Klassiker der Vernunft, verlegen, nicht Adorno und Benjamin, die den Geist gegenwärtiger Zeit ausdrückten, und dann Bücher mit Umschlägen ausrüsten, die dieser Gegenwärtigkeit nicht entsprächen. Der Gegenwärtigkeit der Mittel dieser Autoren müsse die Gegenwärtigkeit der Mittel der Umschläge entsprechen«, soll Fleckhaus laut Unseld bei einem der ersten Gespräche über die Umschlag-Neugestaltung gesagt haben.
Fleckhaus‘ Neuentwurf überzeugte durch seine zeitlose Einfachheit und Modernität: rein weißer Untergrund, linksbündige Baskerville-Typographie, ein Farbband, das ein flächiges Quadrat nach obenhin abteilt. Die ersten Bände im Neudesign erschienen im Herbst 1959, an der Gestaltung der Umschläge hat sich bis heute nichts geändert.
![Umgestaltung der Bibliothek Suhrkamp durch Willy Fleckhaus für den Suhrkamp Verlag](https://media.suhrkamp.de/mediadelivery/rendition/dd9ad535195440bc89eff09b7475ac85/-S0x0)