Unsere Debütant:innen

Jung, modern, nah am Zeitgeist: Das erste Buch ist immer etwas Besonderes. Wir stellen Ihnen Autor:innen und ihre literarischen Debüts vor. 

Julia Jost: »Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht«

Julia Jost, geboren 1982 in Kärnten, Österreich, studierte Philosophie, Bildhauerei und Theaterregie. Sie arbeitete als Regisseurin und Dramaturgin in der freien Szene sowie u. a. am Thalia Theater Hamburg. 2019 wurde sie für einen Auszug aus Wo der spitzeste Zahn der Karawanken … mit dem Kelag-Preis ausgezeichnet. Ihr Theaterstück ROM feiert im April 2024 am Volkstheater Wien Premiere. Julia Jost lebt in Wien und Berlin.

Julia Jost schildert in ihrem Debütroman das Aufwachsen in einer archaischen Bergwelt zwischen Stammtisch und Beichtstuhl – und wie man hier als querstehendes Kind überlebt und sich der vorgegebenen Ordnung widersetzt: dank einer zärtlichen Freundschaft und durch ein wildes, überbordendes Erzählen, das die Wirklichkeit besser macht, als sie ist.

Ilija Matusko: »Verdunstung in der Randzone«

Ilija Matusko, geboren 1980, hat Soziologie und Politikwissenschaften studiert, lebt und arbeitet in Berlin, u. a. für die taz. Er war Stipendiat im Herrenhaus Edenkoben, im Alfred-Döblin-Haus und im Künstlerdorf Schöppingen. Verdunstung in der Randzone ist sein Debüt, für das er vor Erscheinen ein Stipendium des Fritz-Hüser-Instituts erhielt.

Ilija Matusko verknüpft in seinem Debüt persönliche Erinnerungen mit soziologischen Beobachtungen. In zehn essayistischen Kapiteln erzählt er die Geschichte eines Bildungsaufsteigers – mit wachem Blick für die feinen Unterschiede, mit Witz und literarischer Schlagkraft.

Geovani Martins: »Via Ápia«

Geovani Martins, 1991 in Rio de Janeiro geboren, hat vier Jahre lang die Schule besucht und danach als Plakatträger und Kellner in einem Standzelt für Kinder gearbeitet. Aus dem Schatten war sein Debüt: in Brasilien ist es eingeschlagen wie eine Bombe, Martins wird dort – wie inzwischen auch international – als die Stimme eines Neuen Realismus gefeiert. Via Ápia, das lang erwartete Romandebüt, stand monatelang auf der Bestsellerliste und ist von den Medien und der Politik Brasiliens kontrovers diskutiert worden.

Der Staat kennt nur eine Antwort auf die Probleme Brasiliens – und dieser Roman stemmt sich mit seiner Vielfalt kraftvoller, einzigartiger Stimmen dagegen. Geovani Martins erzählt von Freundschaft und Frustration, von den Träumen und Albträumen junger Männer und von den absurden Auswirkungen des Kampfes gegen die Drogen.

Adèle Rosenfeld: »Quallen haben keine Ohren«

Adèle Rosenfeld ist 1986 geboren und lebt in Paris. Quallen haben keine Ohren ist ihr erster Roman, stand auf der Shortlist des Prix Goncourt du Premier Roman und wurde ausgezeichnet mit dem Prix Fénéon 2022.

Quallen haben keine Ohren taucht mit kraftvoll poetischen und überraschenden Bildern ein in die Welt der Gehörlosen. Eine junge, hörbeeinträchtigte Pariserin hat sich den Fallstricken der Sprache zu stellen und erlebt die Unzulänglichkeit von Licht und Schatten. Und zugleich zeigt sich gerade in diesem Schwebezustand die Kraft der Imagination.

Dana Vowinckel: »Gewässer im Ziplock«

Dana Vowinckel wurde 1996 in Berlin geboren und studierte Linguistik und Literaturwissenschaft in Berlin, Toulouse und Cambridge. Beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2021 wurde sie für einen Auszug aus Gewässer im Ziplock mit dem Deutschlandfunk-Preis ausgezeichnet. Für ihre Erzählung In my Jewish Bag erhielt sie beim Wettbewerb »L’Chaim: Schreib zum jüdischen Leben in Deutschland!« den ersten Preis. 2023 wurde ihr ein Arbeitsstipendium des Berliner Senats zugesprochen. Dana Vowinckel lebt in Berlin.

Von großen und kleinen Lügen, Glücksmomenten und Enttäuschungen, von Zuneigung und Schmerz erzählt Dana Vowinckel in ihrem Debütroman. Gewässer im Ziplock ist eine mitreißende Familiengeschichte zwischen jüdischer Tradition und deutschem »Gedächtnistheater«. Eine Geschichte voller Leben und Menschlichkeit.

Mina Hava: »Für Seka«

Mina Hava, geboren 1998, studierte Globalgeschichte und Wissenschaftsforschung an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich sowie Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Für Seka ist ihr Debütroman.

Mina Hava verknüpft in ihrem Debütroman historisches Material, Recherche- und Rekonstruktionsarbeit mit persönlichen Erfahrungen, Verlusten und Ängsten – und beleuchtet, was Geschichte bedeutet für Landschaften und Körper. Sensibel erzählt Für Seka ein junges Leben, in dem das Politische und das Persönliche untrennbar verbunden sind, eine Geschichte vom Verlassen und Verlassenwerden und von der Frage, was war.

»Suhrkamp espresso«: Unsere Lektor:innen empfehlen vier literarische Debüts

Welche neuen literarischen Stimmen wurden in letzter Zeit entdeckt? Und unterscheidet sich für Lektorinnen und Lektoren die Arbeit an einem Debütroman vom Lektorat der Bücher gestandener Autorinnen und Autoren? 

Mehr über unsere Debütant:innen und ihre Bücher

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In ihrem neuen Buch erzählt die preisgekrönte Bestsellerautorin von den dunklen Seiten einer Liebe – und die Geschichte einer Befreiung.

 
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Ariane Koch steht mit Kranke Hunde, Deniz Utlu mit Vaters Meer und Dana Vowinckel mit Gewässer im Ziplock auf der »Text & Sprache«-Longlist 2024.
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Welchen Herausforderungen begegnen Frauen auf der Suche nach ihrer Identität? Mit vier Romanen beleuchten wir verschiedene literarische Ausprägungen weiblicher Selbstverortung.
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Ariane Koch erhält für ihren Debütroman Die Aufdrängung einen der Schweizer Literaturpreise.
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Sie erhält den Preis für ihr Debüt Die Aufdrängung.
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17.09.2021
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»Ich sehe mein Schreiben nicht als etwas Chronologisches oder klassisch Narratives, sondern eher als eine Räumlichkeit, eine Architektur.«, sagt Ariane Koch über ihren...
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12.01.2021
Marion Poschmann, Marius Goldhorn, Doron Rabinovici und Melinda Nadj Abonji stehen auf der Shortlist des mit 35.000 Euro dotierten WORTMELDUNGEN-Literaturpreises 2021. In...
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