»Die dunkle und wilde Seite der Seele«

Briefwechsel mit seinem Psychoanalytiker Josef Bernhard Lang 1916–1945
Herausgegeben von Thomas Feitknecht
»Die dunkle und wilde Seite der Seele«
Briefwechsel mit seinem Psychoanalytiker Josef Bernhard Lang 1916–1945
Herausgegeben von Thomas Feitknecht

Eine der ungewöhnlichsten Gestalten aus dem Freundeskreis Hermann Hesses ist der Psychoanalytiker Josef Bernhard Lang (1881-1945). Ohne diesen C. G. Jung nahestehenden Arzt wäre es dem Dichter wohl kaum geglückt, die tiefe Depression zu überwinden, in die ihn der Erste Weltkrieg gebracht hatte. Die Zäsur in Hesses Werk, die mit dem Demian einsetzte, sein Weg vom traditionsverbundenen Erzähler zum experimentierfreudigen Visionär künftiger Entwicklungen, nahm damals ihren Anfang....

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Eine der ungewöhnlichsten Gestalten aus dem Freundeskreis Hermann Hesses ist der Psychoanalytiker Josef Bernhard Lang (1881-1945). Ohne diesen C. G. Jung nahestehenden Arzt wäre es dem Dichter wohl kaum geglückt, die tiefe Depression zu überwinden, in die ihn der Erste Weltkrieg gebracht hatte. Die Zäsur in Hesses Werk, die mit dem Demian einsetzte, sein Weg vom traditionsverbundenen Erzähler zum experimentierfreudigen Visionär künftiger Entwicklungen, nahm damals ihren Anfang. Durch J. B. Lang, der u. a. ein Buch mit dem Titel Hat ein Gott die Welt erschaffen? publizierte, lernte Hesse das Weltbild der Gnostiker und deren Abraxas-Symbolik kennen, die lange vor Nietzsche das traditionelle Denken in Frage stellten. »Andre Leute mögen dies und jenes von Kunst verstehen«, schrieb Hesse an Lang, »aber die dunkle und wilde Seite der Seele versteht niemand so gut wie du.« Die sich schon bald zur Freundschaft entwickelnde Beziehung zeigt Lang als Hesses Agenten bei der Bewältigung seiner familiären Probleme, zugleich aber auch, wie sich die Rolle von Arzt und Patient im Laufe der Jahre umkehrte. Von schweren Schicksalsschlägen getroffen, war Lang schließlich selbst auf Hesses Hilfe angewiesen. Dieser Arzt war es auch, der Hesse den Anstoß zur Aquarellmalerei gab. Im Verlauf ihrer Gesprächstherapie forderte er ihn auf, seine Träume nicht nur mündlich, sondern auch bildnerisch darzustellen. Dabei entdeckte Hesse sein Talent zum Malen und Zeichnen.

Bis vor kurzem galt diese Korrespondenz als verschollen. Überraschend ist sie nun aufgetaucht und wird hier erstmals vollständig publiziert. Der Briefwechsel gibt einen faszinierenden Einblick in eine Beziehung, die im April 1916 beginnt und 1945 roh dem Tod Langs als Patient ebenjener psychiatrischen Klinik endet, in der seine ärztliche Laufbahn begann.

»Was ist das für eine Welt, in der man kein feiner Kerl sein kann, ohne Neurotiker zu werden?«

Hermann Hesse

Bibliografische Angaben

Personen für »Die dunkle und wilde Seite der Seele«

Hermann Hesse, geboren am 2.7.1877 in Calw/Württemberg als Sohn eines baltendeutschen Missionars und der Tochter eines württembergischen Indologen, starb am 9.8.1962 in Montagnola bei Lugano.

Er wurde 1946 mit dem Nobelpreis für Literatur, 1955 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Nach einer Buchhändlerlehre war er seit 1904 freier Schriftsteller, zunächst in Gaienhofen am Bodensee, später im Tessin.

Er ist einer der bekanntesten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts.     

Hermann Hesse, geboren am 2.7.1877 in Calw/Württemberg als Sohn eines baltendeutschen Missionars und der Tochter eines württembergischen...


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