1973 erklärte Christa Wolf, dass für sie kein grundsätzlicher Unterschied bestehe zwischen ihrer Prosa und ihrer Essayistik, denn deren gemeinsame Wurzel sei »Erfahrung, die zu bewältigen ist: Erfahrung mit dem ›Leben‹, mit mir selbst, mit dem Schreiben, das ein wichtiger Teil meines Lebens ist, mit anderer Literatur und Kunst. Prosa und Essay sind unterschiedliche Instrumente, um unterschiedlichem Material beizukommen«. Das sind auch die Themen ihrer Essays und Reden, die in der...
1973 erklärte Christa Wolf, dass für sie kein grundsätzlicher Unterschied bestehe zwischen ihrer Prosa und ihrer Essayistik, denn deren gemeinsame Wurzel sei »Erfahrung, die zu bewältigen ist: Erfahrung mit dem ›Leben‹, mit mir selbst, mit dem Schreiben, das ein wichtiger Teil meines Lebens ist, mit anderer Literatur und Kunst. Prosa und Essay sind unterschiedliche Instrumente, um unterschiedlichem Material beizukommen«. Das sind auch die Themen ihrer Essays und Reden, die in der chronologischen Reihenfolge ihres Entstehens in dieser Ausgabe versammelt sind. Christa Wolf bezieht als kritische Zeitgenossin Position, setzt sich mit poetologischen Reflexionen über ihr Selbstverständnis als Autorin auseinander und nähert sich über wesentliche Berührungspunkte Gefährt:innen und Kolleg:innen an.
Preisverleihung
Berliner Begegnung
Lieber Heinrich Böll
Haager Treffen
Kleists »Penthesilea«
Frankfurter Poetik-Vorlesungen
Netzwerk
Zeitschichten
Rede auf Schiller
Irritation
Franz Fühmann
Struktur von Erinnerung
Krankheit und Liebesentzug
Warum schreiben Sie?
Wiener Rede
Erinnerung an Friedrich Schlotterbeck
Der weiße Kreis
Transit: Ortschaften
Für Erich Fried zum 65. Geburtstag
Ein Modell von der anderen Art
Zum 80. Geburtstag von Hans Mayer
Prioritäten setzen
Laudatio für Thomas Brasch
Dankrede für den Geschwister-Scholl-Preis
Zwei Plädoyers
»Nach Kräften gegen das Unrecht«
Überlegungen zum 1. September 1939
»Das haben wir nicht gelernt«
»Wider den Schlaf der Vernunft«
Sprache der Wende
Einspruch
»Es tut weh zu wissen«
Für unser Land
Zwischenrede
Nachtrag zu einem Herbst
Heine, die Zensur und wir
»Der Mensch ist in zwei Formen ausgebildet«
Rummelplatz 11. Plenum. Erinnerungsbericht
Dankrede
Ein Deutscher auf Widerruf
An Konrad Wolf erinnern
Anhang:
Nachwort
Editorische Notiz
Christa Wolf, geboren 1929 in Landsberg/Warthe (Gorzów Wielkopolski), lebte in Berlin und Woserin, Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen, darunter dem Georg-Büchner-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Uwe-Johnson-Preis, ausgezeichnet. Sie verstarb am 1. Dezember 2011 in Berlin.
Christa Wolf, geboren 1929 in Landsberg/Warthe (Gorzów Wielkopolski), lebte in Berlin und Woserin, Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Werk wurde...