1973 erklärte Christa Wolf, dass für sie kein grundsätzlicher Unterschied bestehe zwischen ihrer Prosa und ihrer Essayistik, denn deren gemeinsame Wurzel sei »Erfahrung, die zu bewältigen ist: Erfahrung mit dem ›Leben‹, mit mir selbst, mit dem Schreiben, das ein wichtiger Teil meines Lebens ist, mit anderer Literatur und Kunst. Prosa und Essay sind unterschiedliche Instrumente, um unterschiedlichem Material beizukommen«. Das sind auch die Themen ihrer Essays und Reden, die in der...
1973 erklärte Christa Wolf, dass für sie kein grundsätzlicher Unterschied bestehe zwischen ihrer Prosa und ihrer Essayistik, denn deren gemeinsame Wurzel sei »Erfahrung, die zu bewältigen ist: Erfahrung mit dem ›Leben‹, mit mir selbst, mit dem Schreiben, das ein wichtiger Teil meines Lebens ist, mit anderer Literatur und Kunst. Prosa und Essay sind unterschiedliche Instrumente, um unterschiedlichem Material beizukommen«. Das sind auch die Themen ihrer Essays und Reden, die in der chronologischen Reihenfolge ihres Entstehens in dieser Ausgabe versammelt sind. Christa Wolf bezieht als kritische Zeitgenossin Position, setzt sich mit poetologischen Reflexionen über ihr Selbstverständnis als Autorin auseinander und nähert sich über wesentliche Berührungspunkte Gefährt:innen und Kolleg:innen an.
Brief anläßlich der Ausstellung »Zensur in der DDR«
Ein Posten ist vakant
»Die Wahrheit unserer Zungen«
Wo ist euer Lächeln geblieben?
Ein Brief
Krebs und Gesellschaft
Der Gastfreund
Schreibexistenz Friederike Mayröcker
Auf dem Weg nach Tabou
Im Gespräch getroffen
Gesichter der Anna Seghers
»Frei, geordnet, untröstlich«
Eine Auskunft
Rückäußerung
Die Zeichen der Nuria Quevedo
Selbstanzeige
Abschied von Phantomen
Was tut die strenge Feder?
Zur Person: Günter Gaus
»Winterreise«
Nirgends sein o Nirgends du mein Land
Einen Verlust benennen
Gang durch Martin Hoffmanns Räume
Gegen die Kälte der Herzen
Der Worte Wunden bluten heute nur nach innen
Von Kassandra zu Medea. Impulse und Motive für die Arbeit an zwei mythologischen Gestalten
Mit dem absoluten Sinn für Toleranz
Eine Seite für Günter Grass
»Mitleidend bleibt das ewige Herz doch fest«
Der geschändete Stein
Dünn ist die Decke der Zivilisation
Heroischer Entwurf
Plusquamfutur 2
Ein Versuch über Nachbarschaft und Unvereinbarkeit
Zeichen
»… der Worte Adernetz«
Gegen das Vergessen arbeiten
Rede, daß wir dich sehen
Im Widerspruch
Ein Ring für Nuria Quevedo
Angela Hampels Gestalten im Spannungsfeld
In memoriam
Am Grab
Ehrenbürger von Leipzig
Mit Realitäten umgehen, auch wenn sie einem nicht gefallen
»Der ganze menschliche Entwurf«
C Gespräch im Hause Wolf über den in Vers und Prosa
G sowohl als auch stückweis anwesenden Volker Braun
Ein Abschied
Kurt Sterns Tagebücher
Vom freien Willen gegen Verführung
An Carlfriedrich Claus erinnern
Ein besonderes, unvergeßliches Licht
Kenntlich werden
Entwürfe in Farbe – Radierungen der Helga Schröder
Zu ›Rummelplatz‹ von Werner Bräunig
Autobiographisch schreiben
Nachdenken über den blinden Fleck
Der Tod als Gegenüber
Köpfe – Ein Gespräch mit Martin Hoffmann
In Zürich und Berlin
Kuckucksrufe
Begegnungen mit Uwe Johnson
Zeitschichten
O Dichtung, herrlich, streng und sanft
Zwiegespräch mit Bildern von Ruth Tesmar
Günther Ueckers Bilder aus Asche
Anhang:
Nachwort
Editorische Notiz
Christa Wolf, geboren 1929 in Landsberg/Warthe (Gorzów Wielkopolski), lebte in Berlin und Woserin, Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen, darunter dem Georg-Büchner-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Uwe-Johnson-Preis, ausgezeichnet. Sie verstarb am 1. Dezember 2011 in Berlin.
Christa Wolf, geboren 1929 in Landsberg/Warthe (Gorzów Wielkopolski), lebte in Berlin und Woserin, Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Werk wurde...