»ich lerne: gläser + tassen spülen«

Briefe 1923–1956
»ich lerne: gläser + tassen spülen«
Briefe 1923–1956

Nach dem Abschluß der Berliner und Frankfurter Ausgaben der Werke von Bertolt Brecht sind unbekannte Briefe von ihm und Helene Weigel entdeckt worden. Sie erlauben nun eine weitgehend komplette Edition der Korrespondenz zwischen Brecht und seiner Ehefrau.
In einer ersten Bestandsaufnahme zum Jahreswechsel 1923/24 schreibt Brecht an und über die junge Schauspielerin: »H W / (zu deutsch: Havary)«; von ihr getrennt herrschen bei ihm »Starke Langeweile / 90 % Nikotin / 10 %...

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Nach dem Abschluß der Berliner und Frankfurter Ausgaben der Werke von Bertolt Brecht sind unbekannte Briefe von ihm und Helene Weigel entdeckt worden. Sie erlauben nun eine weitgehend komplette Edition der Korrespondenz zwischen Brecht und seiner Ehefrau.
In einer ersten Bestandsaufnahme zum Jahreswechsel 1923/24 schreibt Brecht an und über die junge Schauspielerin: »H W / (zu deutsch: Havary)«; von ihr getrennt herrschen bei ihm »Starke Langeweile / 90 % Nikotin / 10 % Grammophon«. Immer wieder bestürmt er sie: Fragen nach einem Zimmer oder einer Wohnung, nach Büchern und Artikeln oder nach Autopreisen und der Wiederbeschaffung von verlorenen Papieren; er erkundigt sich nach ihren Rollen und Auftritten und nach der Resonanz von Publikum und Kritik; er berichtet über die Arbeitan seinen eigenen Stücken oder darüber, daß er »mit viel Nikotin wenige Sonette hergestellt« habe.
Nach der Flucht aus Deutschland Anfang 1933 geht es immer wieder um Orte, an denen Brecht weiterarbeiten kann, um die Mühsale einer Familie im Exil, um zwei Kinder, die ihre Muttersprache nur noch zu Hause hören, und um die Nöte einer Schauspielerin, die fünfzehn Jahre lang ohne Bühne ist. Und deren Briefen wir hier zum ersten Mal begegnen.

»Liebe Helli,

ich lerne: gläser + tassen spülen, boden fegen, abfälle wegschaffen, rühreier und suppen machen, alles als autodidakt. Ich fühle mich dir sehr gewogen, wenn ich gläser spüle, daß du das nun so lange gemacht hast, unter anderem.«

Bibliografische Angaben

Personen für »ich lerne: gläser + tassen spülen«

Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren und starb am 14. August 1956 in Berlin. Von 1917 bis 1918 studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München Naturwissenschaften, Medizin und Literatur. Sein Studium musste er allerdings bereits im Jahr 1918 unterbrechen, da er in einem Augsburger Lazarett als Sanitätssoldat eingesetzt wurde. Bereits während seines Studiums begann Brecht Theaterstücke zu schreiben. Ab 1922 arbeitete er als Dramaturg an den Münchener Kammerspielen. Von 1924 bis 1926 war er Regisseur an Max Reinhardts Deutschem Theater in Berlin. 1933 verließ Brecht mit seiner Familie und Freunden Berlin und flüchtete über Prag, Wien und Zürich nach Dänemark, später nach Schweden, Finnland und in die USA. Neben Dramen schrieb Brecht auch...

Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren und starb am 14. August 1956 in Berlin. Von 1917 bis 1918 studierte er an der ...

Helene Weigel (1900-1971), seit 1929 mit Bertolt Brecht verheiratet, war Schauspielerin und Intendantin des Berliner Ensembles.

Helene Weigel (1900-1971), seit 1929 mit Bertolt Brecht verheiratet, war Schauspielerin und Intendantin des Berliner Ensembles.

Herausgeber

Erdmut Wizisla, 1958 geboren, ist Leiter des Bertolt-Brecht-Archivs und Leiter des Walter Benjamin Archivs an der Akademie der Künste Berlin.

Herausgeber

Erdmut Wizisla, 1958 geboren, ist Leiter des Bertolt-Brecht-Archivs und Leiter des Walter Benjamin Archivs an der Akademie der Künste Berlin.


STIMMEN

»Die komplett vorgelegte Korrespondenz Brecht/Weigel gleicht einer Rhapsodie: abschwellend, dräuend, aufgischtend, mal dröhnen Kommandos wie Pauken, mal wispern die Schlagzeugbesen, und mal streichelt der Violinbogen.«
Fritz J. Raddatz, DIE ZEIT
»Die komplett vorgelegte Korrespondenz Brecht/Weigel gleicht einer Rhapsodie: abschwellend, dräuend, aufgischtend, mal dröhnen Kommandos wie Pauken, mal wispern die Schlagzeugbesen, und mal streichelt der Violinbogen.«
Fritz J. Raddatz, DIE ZEIT

ENTDECKEN

Empfehlung
Ostdeutschland in der Literatur: Entdecken Sie eine Auswahl von Romanen und Erzählungen, die zu den DDR-Klassikern zählen.
Nachricht
Heute vor 125 Jahren, am 10. Februar 1898, wurde Bertolt Brecht in Augsburg geboren.
Im Porträt
Bertolt Brechts Texte und Stücke sind von zeitloser Aktualität. Wir stellen Ihnen den Autor und sein Werk vor.

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