Deniz Utlu erhält Sonderpreis des europäischen Literaturpreises 2024

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04.04.2024
Beitrag zu Deniz Utlu erhält Sonderpreis des europäischen Literaturpreises 2024
Deniz Utlu ist für seinen Roman Vaters Meer mit einem der Sonderpreise des europäischen Literaturpreises 2024 ausgezeichnet worden.

Der Preis der Europäischen Union für Literatur (EUPL) zeichnet aufstrebende Autor:innen aus der Europäischen Union und darüber hinaus aus und soll die Kreativität und Vielfältigkeit der europäischen Gegenwartsliteratur ins Rampenlicht rücken, die Verbreitung der Literatur in Europa fördern und das Bewusstsein für internationale literarische Werke stärken. Die Preisvergabe durchläuft drei Jahreszyklen, damit jedes der 41 teilnehmenden Länder einen Autor oder eine Autorin nominieren kann. Der aktuelle Zyklus wird vom Europäischen Verlegerverband (FEP) und dem Europäischen und Internationalen Buchhändlerverband (EIBF) durchgeführt. In diesem Jahr standen 13 Autor:innen auf der Shortlist.

Der Gewinner des Literaturpreises der Europäischen Union 2024 und die fünf Sonderpreise wurden am 4. April 2024 um 17.00 Uhr im Rahmen einer Preisverleihung auf der Brüsseler Buchmesse bekannt gegeben. Fünf Autor:innen aus den Niederlanden, Island, Bulgarien Slowenien und Deutschland erhielten Sonderauszeichnungen, darunter Deniz Utlu. Die Sonderauszeichnungen sind mit einem Preisgeld von 5.000 Euro dotiert und beinhalten eine Übersetzungsföderung über 5.000 Euro.

Zum Buch

Yunus ist dreizehn Jahre alt, da erleidet sein Vater zwei Schlaganfälle und ist fortan nahezu vollständig gelähmt. Er kann nur noch über Augenbewegungen kommunizieren. Zehn Jahre wird er von Yunus’ Mutter gepflegt, erst in einem Heim, dann zu Hause, bevor er stirbt. Und Yunus, der zum Studium ausgezogen ist aus der elterlichen Wohnung, ruft sich immer wieder Bilder aus seiner Kindheit wach: Erlebnisse und Gespräche mit dem Vater, von denen er manchmal gar nicht mehr wusste, dass er sie noch in sich trägt. Sie fügen sich zu dem warmherzigen Porträt eines Mannes, der mit lauter Stimme lachte oder auf Arabisch fluchte, der häufig abwesend und leicht reizbar war und der einst aus Mardin nahe der türkisch-syrischen Grenze nach Istanbul ging, dort den Militärputsch miterlebte und schließlich mit einem Frachtschiff nach Deutschland kam.

Vaters Meer erzählt von einem Schicksalsschlag, der eine ganze Familie trifft, von einer Vater-Sohn-Beziehung, die abrupt endet, von Migration und Zugehörigkeit. Deniz Utlu zeichnet die unerwarteten Wege des Lebens wie der Erinnerung nach. Sein Roman zeugt von der Kraft des Erzählens – die dann am deutlichsten wird, wenn die Sprache das Letzte ist, was einem bleibt.

»[Der] Roman Vaters Meer über einen Hannoveraner Teenager und den Verlust seines Vaters ist ein literarisches Meisterwerk. … Deniz Utlu hat ein starkes und bleibendes Stück Prosa geschaffen.«
Andreas Fanizadeh, taz. die tageszeitung
»Das Meer der Bilder leuchtet auf, indem sich die Erinnerungen ineinanderschieben, die Leerstellen kunstvoll gefüllt werden. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Das gelingt Deniz Utlu mit poetischer Kraft und hoher sprachlicher Sensibilität. Er ist ein großer pointenreicher Erzähler ...«
Lerke von Saalfeld, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Vaters Meer ist nun selbst eine wunderbare Grabungsarbeit geworden, eine literarische, die ein Familienleben archiviert ... Es wird Vaters Meer nicht gerecht, ihn lediglich als Migrationsroman zu lesen.«
Jolinde Hüchtker, DIE ZEIT
»[Der] Roman Vaters Meer über einen Hannoveraner Teenager und den Verlust seines Vaters ist ein literarisches Meisterwerk. … Deniz Utlu hat ein starkes und bleibendes Stück Prosa geschaffen.«
Andreas Fanizadeh, taz. die tageszeitung
»Das Meer der Bilder leuchtet auf, indem sich die Erinnerungen ineinanderschieben, die Leerstellen kunstvoll gefüllt werden. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Das gelingt Deniz Utlu mit poetischer Kraft und hoher sprachlicher Sensibilität. Er ist ein großer pointenreicher Erzähler ...«
Lerke von Saalfeld, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Vaters Meer ist nun selbst eine wunderbare Grabungsarbeit geworden, eine literarische, die ein Familienleben archiviert ... Es wird Vaters Meer nicht gerecht, ihn lediglich als Migrationsroman zu lesen.«
Jolinde Hüchtker, DIE ZEIT
»So uneindeutig die Erinnerungen sind, so eindeutig sind Liebe und Hoffnung ... in diesem wunderschönen Buch.«
DER SPIEGEL
»Deniz Utlu hat sein bisher bedeutendstes Buch geschrieben ...«
Marie Schmidt, Süddeutsche Zeitung

Podcast
Deniz Utlu spricht mit Silke Hohmann über Freiheit, Heimat und Trauer – und über seinen Roman Vaters Meer.
Hintergrund
Der Autor beantwortet Fragen zu seinem neuen Roman und gibt Einblick in die Entstehungsgeschichte von Vaters Meer.
Podcast
Deniz Utlu spricht mit Silke Hohmann über Freiheit, Heimat und Trauer – und über seinen Roman Vaters Meer.
Hintergrund
Der Autor beantwortet Fragen zu seinem neuen Roman und gibt Einblick in die Entstehungsgeschichte von Vaters Meer.

Podcast
Deniz Utlu spricht mit Silke Hohmann über Freiheit, Heimat und Trauer – und über seinen Roman Vaters Meer.
Hintergrund
Der Autor beantwortet Fragen zu seinem neuen Roman und gibt Einblick in die Entstehungsgeschichte von Vaters Meer.

Deniz Utlu, geboren 1983 in Hannover, studierte Volkswirtschaftslehre in Berlin und Paris. Von 2003 bis 2014 gab er das Kultur- und Gesellschaftsmagazin freitext heraus. Sein Debütroman, Die Ungehaltenen, erschien 2014 und wurde 2015 im Maxim Gorki Theater für die Bühne adaptiert. Von 2017 bis 2019 schrieb er für den Tagesspiegel die Kolumne Einträge ins Logbuch. 2019 erschien sein zweiter Roman Gegen Morgen. Außerdem hat er Theaterstücke, Lyrik und Essays verfasst (u. a. für FAZ, SZ, Tagesspiegel und Der Freitag). Er forscht am Deutschen Institut für Menschenrechte und veranstaltet am Maxim Gorki Theater die Literaturreihe Prosa der Verhältnisse. Für seine Arbeit wurde er...

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