Wintermorgen

Novellen
Aus dem Ungarischen von Heinrich Eisterer
Wintermorgen
Novellen
Aus dem Ungarischen von Heinrich Eisterer

Ein Orchester kommt bei einem Busunglück um, nur der Schlagzeuger überlebt und erfüllt den Auftrag allein: die Insassen einer Nervenklinik mit dem kollektiven Erlebnis der Musik aus dem individuellen Wahnsinn zu erlösen. Ein Mädchen steht am Fenster und beobachtet auf der Straße zwei Küssende, den Stein in der Hand, mit dem es die beiden zerschmettern will.

Ein Unglück, auf das die Betroffenen nicht reagieren; kryptische Geschehnisse, in deren Zentrum das hinterrücks hereinfahrende...

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Ein Orchester kommt bei einem Busunglück um, nur der Schlagzeuger überlebt und erfüllt den Auftrag allein: die Insassen einer Nervenklinik mit dem kollektiven Erlebnis der Musik aus dem individuellen Wahnsinn zu erlösen. Ein Mädchen steht am Fenster und beobachtet auf der Straße zwei Küssende, den Stein in der Hand, mit dem es die beiden zerschmettern will.

Ein Unglück, auf das die Betroffenen nicht reagieren; kryptische Geschehnisse, in deren Zentrum das hinterrücks hereinfahrende Böse steht; Töten, ohne zu wissen, warum: um diese unheimlichen Erfahrungen kreisen die 27 kurzen Prosastücke des Bandes. Die Normalität, in der wir leben, erscheint als Insel in einem Meer aus Hass, Brutalität und Paranoia.

László Darvasi, der Erkunder des Unbegreiflichen, hat früh die Novelle als Form entdeckt, in der seine Kunst der Verrätselung und Verdichtung ihren stärksten Ausdruck findet. Unbeirrt nimmt sein Erzähler den Menschen in den Blick, der seine Wünsche und Handlungen selbst nicht versteht. Darvasis Geschöpfe wirken wie Verzauberte, die zur schönsten, verrücktesten Liebestat und zum entsetzlichsten Verbrechen fähig sind. Es ist die Sprachmacht des Autors, seine buchstäblich bodenlose Phantasie, die aus den abwegigsten, albtraumhaften Szenerien Texte erstehen lässt, die mit ihrer Lakonie und berückenden Schönheit fesseln.
Internationaler Literaturpreis »Aleksandar Tišma« 2019
Bibliografische Angaben

Personen für Wintermorgen

László Darvasi, 1962 in Törökszentmiklós geboren, war Lehrer und debütierte mit Gedichten und Kurzprosa. Spätestens seit seinem Roman Die Legende von den Tränengauklern (1999; dt. 2001) gilt der vielfach ausgezeichnete Autor als einer der originellsten Schriftsteller seiner Generation. Er lebt in Budapest.

László Darvasi, 1962 in Törökszentmiklós geboren, war Lehrer und debütierte mit Gedichten und Kurzprosa. Spätestens seit seinem Roman Die...


STIMMEN

»Es gibt kaum einen Autor, der sensibler und klarsichtiger über die aktuelle Krise Europas erzählt als er.«
Nicole Henneberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Darvasi zu lesen ist wie unter Strom gesetzt zu werden. Mal kribbelt es unter der Haut, mal spürt man Schläge, ohne jedoch das Buch aus der Hand legen zu können. Es elektrisiert.«
Tobias Schwartz, taz. die tageszeitung
»Die Ungeheuer sind unter uns. Wir selbst sind diese Ungeheuer. Ein Grund mehr, Darvasi zu lesen.«
DIE ZEIT
»Es gibt kaum einen Autor, der sensibler und klarsichtiger über die aktuelle Krise Europas erzählt als er.«
Nicole Henneberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Darvasi zu lesen ist wie unter Strom gesetzt zu werden. Mal kribbelt es unter der Haut, mal spürt man Schläge, ohne jedoch das Buch aus der Hand legen zu können. Es elektrisiert.«
Tobias Schwartz, taz. die tageszeitung
»Die Ungeheuer sind unter uns. Wir selbst sind diese Ungeheuer. Ein Grund mehr, Darvasi zu lesen.«
DIE ZEIT
»Ja, László Darvasis imaginationsstarke, grausam-absurde Erzählwelt erzeugt Gänsehaut. ... Ganz große Literatur, von Heinrich Eisterer meisterhaft übersetzt.«
Ilma Rakusa, Neue Zürcher Zeitung
»In den Novellen Wintermorgen ist Darvasi so zeitlos wie heutig, thematisiert die soziale Realität seines Landes, radikal und poetisch.«
Erika Achermann, FOCUS

ENTDECKEN

Nachricht
07.05.2019
László Darvasi wird für seinen Novellenband Wintermorgen mit dem Internationalen Literaturpreis »Aleksandar Tišma« ausgezeichnet. Die 2016 gegründete Aleksandar-Tišma-Stiftung vergibt die mit...

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