Gesammelte Briefe. 6 Bände

Band IV: Briefe 1931–1934
Gesammelte Briefe. 6 Bände
Band IV: Briefe 1931–1934

Als Walter Benjamin im Juli 1932 - nach seinem 40. Geburtstag - in Nizza seinem Leben ein Ende setzen wollte, stand ihm nicht nur das Scheitern seiner Versuche, eine Gelehrtenexistenz zu führen, vor Augen, sondern auch die zunehmende Gefährdung der Verwertung seiner Lohnschreiberei für Rundfunk und Presse. Der »tiefen Müdigkeit«, von der er schreibt und der er sich noch einmal entwinden konnte, folgte die Arbeit an der »Berliner Kindheit um neunzehnhundert« in der durch eine Zusammenarbeit...

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Als Walter Benjamin im Juli 1932 - nach seinem 40. Geburtstag - in Nizza seinem Leben ein Ende setzen wollte, stand ihm nicht nur das Scheitern seiner Versuche, eine Gelehrtenexistenz zu führen, vor Augen, sondern auch die zunehmende Gefährdung der Verwertung seiner Lohnschreiberei für Rundfunk und Presse. Der »tiefen Müdigkeit«, von der er schreibt und der er sich noch einmal entwinden konnte, folgte die Arbeit an der »Berliner Kindheit um neunzehnhundert« in der durch eine Zusammenarbeit mit Wilhelm Speyer finanziell unterstützten Abgeschiedenheit von Poveromo. Im Spätherbst des Jahres nach Berlin zurückgekehrt. Mitte März verließ Benjamin Deutschland für immer und fuhr nach Paris, von wo aus er Anfang April für fünf Monate nach Ibiza ging. - Noch von der Baleareninsel aus unternahm Benjamin alle denkbaren Schritte, um seiner zukünftigen Existenz in Paris ein Minimum an Kontinuität zu geben. In Paris traf Benjamin mit Brecht und Grete Steffin zusammen, konnte Elisabeth Hauptmann begrüßen. Alfred Kurella stellte Beziehungen zur Zeitung »Monde« her, wo Benjamin einen Aufsatz über den »Seine-präfekten Haussmann« publizieren zu können hoffte. Dieses Projekt zerschlug sich ebenso wie andere, die Benjamin hartnäckig verfolgte. Seine Zuflucht innerhalb der Stadt Paris fand Benjamin in der Bibliotheque Nationale, wo er die Materialsammlung zum Passagen-Werk trotz aller Widrigkeiten fortsetzte und sogar im Frühjahr 1934 ein Schema des Buches mit dem Titel »Paris, Capitale du XIXéme siècle« fixierte. - Die Arbeit an seinem Kafka-Essay, der im Juni fertig war, aber erst im Dezember teilweise erschien und den Benjamin zeitweise als den Abschluß seiner essayistischen Produktion ansah, verzögerte seine Abreise nach Svendborg zu Brecht. Benjamin, der den Begriff der »Haltung« liebte, hat die seine unter Um- und Widerständen, die andere zu heroischer Stilisierung verführt hätten, sich erhalten. Mit dem Bürger des 19. Jahrhunderts, der mit Kursschwankungen weitab liegender Minen und Gesellschaften jonglierte wie mit den Tischkarten eines häuslichen Soupers, teilte Benjamin die Kunst der Improvisation und die bedachtsame Virtuosität, mit der er in seiner Korrespondenz auf das Ziel hinwirkte, die materiellen Bedingungen seiner geistigen Arbeit zu sichern.

Briefe 1931-1934

Abkürzungen
Verzeichnis der Briefempfänger
Register
Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Angaben

Werkausgabe

Alle Bände
ERSCHEINUNGSTERMIN: 17.10.2016
25,00 €
Walter BenjaminERSCHEINUNGSTERMIN: 17.10.2016
Band I: Briefe 1910–1918

Als 1966 die erste Sammlung der Briefe Walter Benjamins erschien, konnten die beiden Herausgeber Gershom Scholem und Theodor W. Adorno aus einem Material »von etwa 600 Briefen« auswählen. Um Raum...

25,00 €

ERSCHEINUNGSTERMIN: 21.04.1996
51,00 €
Walter BenjaminERSCHEINUNGSTERMIN: 21.04.1996
Band II: Briefe 1919–1924

Am 19. September 1919 - etwa drei Monate nach dem Doktorexamen - schrieb Benjamin an seinen Freund Ernst Schoen: »An das Thema: Briefwechsel, ließen sich verschiedene Digressionen anschließen....

51,00 €

ERSCHEINUNGSTERMIN: 03.11.1997
51,00 €
Walter BenjaminERSCHEINUNGSTERMIN: 03.11.1997
Band III: Briefe 1925–1930

"Der Zwang, die ungesicherte Existenz des freien Schriftstellers zu führen, den bis zu seinem Tod nicht mehr abreißenden Kampf um die eigene Reproduktion und die Bedingungen seiner literarischen...

51,00 €

Personen für Gesammelte Briefe. 6 Bände

Walter Benjamin wurde am 15. Juli 1892 als erstes von drei Kindern in Berlin geboren und nahm sich am 26. September 1940 in Portbou/Spanien das Leben. Benjamins Familie gehörte dem assimilierten Judentum an. Nach dem Abitur 1912 studierte er Philosophie, deutsche Literatur und Psychologie in Freiburg im Breisgau, München und Berlin. 1915 lernte er den fünf Jahre jüngeren Mathematikstudenten Gershom Scholem kennen, mit dem er zeit seines Lebens befreundet blieb. 1917 heiratete Benjamin Dora Kellner und wurde Vater eines Sohnes, Stefan Rafael (1918 –1972). Die Ehe hielt 13 Jahre. Noch im Jahr der Eheschließung wechselte Benjamin nach Bern, wo er zwei Jahre später mit der Arbeit Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik bei Richard...

Walter Benjamin wurde am 15. Juli 1892 als erstes von drei Kindern in Berlin geboren und nahm sich am 26. September 1940 in Portbou/Spanien das...

Herausgeber
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Christoph Gödde ist Mitarbeiter am Theodor W. Adorno Archiv in Frankfurt am Main und gibt im Suhrkamp Verlag die Nachgelassenen Schriften sowie den Briefwechsel zwischen Theodor W. Adorno und Max Horkheimer heraus (zusammen mit Henri Lonitz). Im August erscheinen im Suhrkamp Verlag: Theodor W. Adorno, Briefe an die Eltern 1939-1951, herausgegeben von Christoph Gödde und Henri Lonitz, sowie Adorno. Eine Bildmonographie, herausgegeben vom Theodor W. Adorno Archiv.
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Christoph Gödde ist Mitarbeiter am Theodor W. Adorno Archiv in Frankfurt am Main und gibt im Suhrkamp Verlag die Nachgelassenen...

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Am 15. Juli 2022 wäre Walter Benjamin 130 Jahre alt geworden.
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