Die Aufnahme von Theodor W. Adorno ist Teil der Serie »Selbst im Spiegel« des Fotografen Stefan Moses aus dem Jahr 1963. Sie zeigt den Philosophen in seinem Amtszimmer im Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main.
Im Vorwort des Bandes MASKENSPIELE, das eine repräsentative Auswahl von Stefan Moses' Porträtsfotografien versammelt, erinnert sich Alexander Kluge:
»Stefan Moses spielte gern mit den Menschen, die er fotografierte. Wie gehorsam und aufmerksam sitzt Th. W. Adorno vor dem Fotoapparat mit Selbstauslöser. Streng nach der Anweisung von Stefan Moses. Er bemüht sich, sein Abbild festzuhalten. Wenn er auf den Auslöser drückt, glaubt er, entsteht ein Porträt. Adorno ist völlig abgelenkt. Er hat keine Zeit, »eine Miene aufzusetzen«. Währenddessen hat ihn Stefan Moses längst fotografiert. Das Bild zeigt Adorno, nicht wie er sich sehen möchte, sondern wie er ist. Hier gilt keine Maske (von denen Adorno über einige verfügte), sondern ein »Mann ohne Maske« kommt ins Bild.«