Deniz Utlu erhält den Bayerischen Buchpreis 2023

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07.11.2023
Beitrag zu Deniz Utlu erhält den Bayerischen Buchpreis 2023
Deniz Utlu wird für seinen Roman Vaters Meer mit dem Bayerischen Buchpreis 2023 in der Kategorie Belletristik ausgezeichnet.

»Deniz Utlu nimmt Erinnerungsarbeit sehr ernst. Es wird ganz präzise beschrieben, an was man sich eigentlich erinnert – sei es ein Ton, ein Gefühl, ein Bild oder eine Sprache ganz ohne Bild. Gleichzeitig arbeitet Deniz Utlu aber auch sehr bewusst mit Schichten von Erfundenem, von Erlebtem, von Erinnertem und wieder und neu Erzähltem – und reflektiert permanent mit, aus welchem Stoff eigentlich die Erzählungen unseres Lebens sind. ... Eine warme Familiengeschichte, die berührt!«, so Marie Schoeß in der Live-Diskussion.

Der Bayerische Buchpreis wurde am 7. November 2023 zum zehnten Mal verliehen. Die dreiköpfige Jury diskutierte live in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz über das beste Sachbuch und den besten Roman des Jahres. Verliehen wurde an dem Abend auch der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten an Florian Illies. Bereits zum vierten Mal wurde außerdem der Bayern 2-Publikumspreis vergeben. Die Veranstaltung wurde am 7. November 2023 ab 20.05 Uhr live im Radio auf Bayern 2 übertragen.

Der Bayerische Buchpreis wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern mit Unterstützung der Bayerischen Staatskanzlei veranstaltet. Gefördert wird er von der Bayerischen Staatskanzlei und unterstützt von Bayern 2 als Medienpartner, von der ZEIT Verlagsgruppe, der Bayerischen Sparkassenstiftung sowie dem Verein zur Leseförderung. Die Preisträger:innen erhalten jeweils 10.000 Euro sowie eine Preisfigur aus Nymphenburger Porzellan. Die Jury besteht in diesem Jahr aus Andreas Platthaus (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Marie Schoeß (Bayerischer Rundfunk) und Cornelius Pollmer (Süddeutsche Zeitung).

Der ausgezeichnete Roman

Vaters Meer
Broschur 13,00 €
eBook 21,99 €
Als Yunus gerade einmal dreizehn Jahre alt ist, erleidet sein Vater Zeki zwei Schlaganfälle und ist fortan fast vollständig gelähmt. Er kann nur noch über Augenbewegungen kommunizieren. Und während Yunus zumindest vordergründig eine ganz normale Jugend verbringt und die erste Liebe erlebt, pflegt Yunus’ Mutter den Vater – erst im Heim, dann zu Hause. Erst zehn Jahre später, nach Zekis Tod, beginnt Yunus, sich zu erinnern: an Erlebnisse und Gespräche mit dem Vater, an Geschichten über Zekis Kindheit in der Türkei und den Militärputsch, über seine Reise auf einem Frachtschiff, die ihn schließlich nach Deutschland brachte.

In seinem neuen Roman Vaters Meer zeichnet Deniz Utlu das Porträt eines Mannes, der mit lauter Stimme lachte oder auf Arabisch fluchte. Er erzählt von tragischen Schicksalsschlägen, vom vollkommenen Verlust der Sprache – und dem Versuch, Worte dafür zu finden.

»[Der] Roman Vaters Meer über einen Hannoveraner Teenager und den Verlust seines Vaters ist ein literarisches Meisterwerk. … Deniz Utlu hat ein starkes und bleibendes Stück Prosa geschaffen.«
Andreas Fanizadeh, taz. die tageszeitung
»Das Meer der Bilder leuchtet auf, indem sich die Erinnerungen ineinanderschieben, die Leerstellen kunstvoll gefüllt werden. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Das gelingt Deniz Utlu mit poetischer Kraft und hoher sprachlicher Sensibilität. Er ist ein großer pointenreicher Erzähler ...«
Lerke von Saalfeld, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Vaters Meer ist nun selbst eine wunderbare Grabungsarbeit geworden, eine literarische, die ein Familienleben archiviert ... Es wird Vaters Meer nicht gerecht, ihn lediglich als Migrationsroman zu lesen.«
Jolinde Hüchtker, DIE ZEIT
»[Der] Roman Vaters Meer über einen Hannoveraner Teenager und den Verlust seines Vaters ist ein literarisches Meisterwerk. … Deniz Utlu hat ein starkes und bleibendes Stück Prosa geschaffen.«
Andreas Fanizadeh, taz. die tageszeitung
»Das Meer der Bilder leuchtet auf, indem sich die Erinnerungen ineinanderschieben, die Leerstellen kunstvoll gefüllt werden. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Das gelingt Deniz Utlu mit poetischer Kraft und hoher sprachlicher Sensibilität. Er ist ein großer pointenreicher Erzähler ...«
Lerke von Saalfeld, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Vaters Meer ist nun selbst eine wunderbare Grabungsarbeit geworden, eine literarische, die ein Familienleben archiviert ... Es wird Vaters Meer nicht gerecht, ihn lediglich als Migrationsroman zu lesen.«
Jolinde Hüchtker, DIE ZEIT
»So uneindeutig die Erinnerungen sind, so eindeutig sind Liebe und Hoffnung ... in diesem wunderschönen Buch.«
DER SPIEGEL
»Deniz Utlu hat sein bisher bedeutendstes Buch geschrieben ...«
Marie Schmidt, Süddeutsche Zeitung

Deniz Utlu, geboren 1983 in Hannover, studierte Volkswirtschaftslehre in Berlin und Paris. Von 2003 bis 2014 gab er das Kultur- und Gesellschaftsmagazin freitext heraus. Sein Debütroman, Die Ungehaltenen, erschien 2014 und wurde 2015 im Maxim Gorki Theater für die Bühne adaptiert. Von 2017 bis 2019 schrieb er für den Tagesspiegel die Kolumne Einträge ins Logbuch. 2019 erschien sein zweiter Roman Gegen Morgen. Außerdem hat er Theaterstücke, Lyrik und Essays verfasst (u. a. für FAZ, SZ, Tagesspiegel und Der Freitag). Er forscht am Deutschen Institut für Menschenrechte und veranstaltet am Maxim Gorki Theater die Literaturreihe Prosa der Verhältnisse. Für seine Arbeit wurde er...

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Deniz Utlu spricht mit Silke Hohmann über Freiheit, Heimat und Trauer – und über seinen Roman Vaters Meer.
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Vaters Meer von Deniz Utlu ist unter den ausgewählten Titeln für den jährlich verliehenen Preis.
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Der Autor beantwortet Fragen zu seinem neuen Roman und gibt Einblick in die Entstehungsgeschichte von Vaters Meer.
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