Verena von Koskull und Olga Radetzkaja erhalten Übersetzerpreise der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung.
Verena von Koskull wird für ihre genauen und unaufgeregt kunstvollen Übersetzungen aus dem Italienischen mit dem Jane Scatcherd-Preis 2024 ausgezeichnet. Sie hat bedeutende, stilistisch ganz unterschiedliche Romane von Autor:innen wie Alba de Céspedes, Marina Jarre, Antonio Scurati, Vincenzo Latronico, Igiaba Scebo oder Gian Marco Griffi ins Deutsche übersetzt. Sie vereine ein untrüglich feines Gespür für Sprache mit tiefem Verständnis für kulturelle Besonderheiten; ihre Übersetzungen seien geprägt von unprätentiöser Klugheit, heißt es in der Begründung. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Olga Radetzkaja wird für ihre Übersetzung von Maria Stepanovas Lyrik-Bänden Der Körper kehrt wieder, Mädchen ohne Kleider und Winterpoem 20/21 ausgezeichnet. In der Begründung heißt es: »In schwebender, leicht melancholischer Sprache, mit der ein Reich zwischen Traum und Wirklichkeit beschworen wird, zeichnet die Übersetzerin die in den Gedichten thematisierten verstörenden Tatsachen nach. Sie bewegt sich nah am Original entlang, verleiht aber der Sprache ihrer Übersetzung dennoch einen eigenständigen Ton.« Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Um die oft unterschätzte und öffentlich zu wenig gewürdigte Arbeit literarischer Übersetzerinnen und Übersetzer zu ehren, vergibt die Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung jährlich Preise. Diese werden am 18. Oktober 2024 zum 33. Mal im Rahmen der Frankfurter Buchmesse verliehen.